Der Linkspakt im Balearen-Parlament kämpft weiter gegen die Stierkämpfe an. Mit einer speziellen Formulierung im neuen Tierschutzgesetz sollen die Kämpfe undurchführbar gemacht werden, ohne dass die spanische Gesetzgebung dagegen Einspruch erheben kann.
Konkret ist nun nicht mehr die Rede eines Stierkampfverbots. Vielmehr soll in dem neuen regionalen Gesetzestext stehen, dass "Feste oder Spektakel mit Stieren, die Tod, Folter, Missbrauch oder Schmerzen in der Öffentlichkeit beinhalten", nicht mehr gestattet sein. Sowohl auf öffentlichen Straßen als auch in festen Stierkampfarenen. Stiere dürfen also weiterhin an den Spektakeln teilnehmen, aber nicht gequält oder getötet werden. Ein indirektes aber dennoch unmissverständliches Aus für den Stierkampf also.
Am Mittwoch soll die Formulierung im Parlament diskutiert werden. Zudem sollen die Bedingungen, die für Veranstalter von Stierkämpfen bei der Organisation gelten, deutlich verkompliziert werden. Mit dieser Strategie will die Balearen-Regierung verhindern, dass ähnliches geschieht wie in Katalonien. Hier hatte das spanische Verfassungsgericht entschieden, dass die autonomen Regionen Stierkämpfe nicht verbieten, wohl aber regulieren dürfen.
Einziges Problem: Die Vorschläge zur Gesetzesänderung können nur dann diskutiert werden, wenn alle Parteien im Parlament zustimmen, da der Zeitraum für neue Vorschläge eigentlich bereits verstrichen ist. (somo)