Jetzt soll es dem Stierkampf endgültig an den Kragen gehen: Das Balearen-Parlament will am kommenden Dienstag (16. Februar) Schritte einleiten, um die umstrittene Tradition auf den Balearen zu verbieten. Das berichtet die spanische Tageszeitung Ultima Hora online. Angestoßen wurde der Diskurs von Parlamentariern der sozialistischen Partei PSOE, der linken Protestpartei Podemos und der Ökopartei Més. Da sie zusammen die Mehrheit im Parlament abbilden, ist es wahrscheinlich, dass das Tierschutzgesetz von 1992 geändert werden kann. Ziel sei es, "Spektakel mit Stieren aller Art" sowie "jegliche Veranstaltungen, bei denen Tiere leiden" zu verbieten.
Auch jegliche Form der Belebung von Stierkämpfen, wie Subventionen oder Steuervorteile sollen auf den Balearen abgeschafft werden, ebenso die Bezeichnung des Stierkampfes als kulturelles und touristisches Gut.
Der Sprecher der Kampagne "Mallorca ohne Blut" (Mallorca sense sang), Guillermo Amengual, versichert, dass die Debatte am Dienstag "historisch" sein wird, und dankte schon jetzt den Regierungsparteien auf den Balearen. Das "Stierkampftrauma" werde schon in wenigen Wochen nicht mehr als eine böse Erinnerung sein.
Die Stadt Palma hatte sich bereits im vergangenen Juli als stierkampffreie Stadt deklariert. In anderen Gemeinden wie Alcúdia und Fornalutx werden Stierkämpfe und -treiben dagegen weiterhin praktiziert. (somo)