Der Gärtnermeister und Diplom-Ingenieur für Gartenbau und Landschaftsarchitektur, Ulrich Werthwein, ist auf Mallorca im Alter von 89 Jahren gestorben. Der Sohn deutscher Einwanderer in Spanien hatte seine Kindheit und Jugend in Barcelona verbracht. Auf Mallorca lebte und arbeitete Werthwein, Jahrgang 1929, seit 1954. Als freier Mitarbeiter schrieb er im Mallorca Magazin, gemeinsam mit seiner Frau, der Fotografin Renate Werthwein, über Blumen, Sträucher und Bäume, gab Tipps zum Anlegen von Grünzonen und der Verwirklichung von Blütenträumen im heimischen Garten.
Mehr noch: Die Begrünung des Sa-Rierea-Flusslaufs am Paseo Mallorca in Palmas Zentrum ist ein Werk Werthweins. Das Projekt war einst auf Initiative des Medienunternehmens Grup Serra entstanden. Werthwein zeichnete für die Auswahl und Anpflanzung der Sträucher, Zypressen und Palmen verantwortlich. Seit 2013 ehrt ihn eine Gedenkplakette an der Brücke, die auf Höhe der Einkaufsmeile Jaime III. über den Sa Riera führt.
Ulrich Werthwein absolvierte seine Gärtnerausbildung beim städtischen Grünamt in Barcelona, studierte später an der Fachhochschule Osnabrück sowie an der Universität Valencia. Der Beginn des Tourismus auf Mallorca eröffnete ihm ein weites Arbeitsfeld: Viele Hotels, die damals entstanden, beauftragten den Spanier mit deutschen Wurzeln, ihre Gärten anzulegen. Werthwein wusste besonders einfühlsam die Vorlieben und Erwartungen der Gäste aus dem Norden an mediterrane Paradiesgärten umzusetzen. In Inselkreisen war der Mann, der bereits im Säuglingsalter nach Spanien gelangt war, überall als "Uli el jardinero" bekannt.
Werthwein veröffentlichte mehrere Ratgeberbücher zu Mittelmeerpflanzen und zum sparsamen Umgang mit dem kostbaren Nass zum Bewässern der Gartenpracht. Lange Zeit hatte er zudem ein Gartenbauzentrum an der Landstraße nach Sóller betrieben. Seinen Lebensabend verbrachte der Senior, der zuletzt gesundheitlich angeschlagen war, in seinem Haus bei Consell. Dort wurde er am Dienstag tot aufgefunden.
In den Gärten, die Ulrich Werthwein angelegt hatte, wird die Erinnerung an den Pflanzenfreund weiterleben. Das Mallorca Magazin verliert mit Werthwein ein guten Freund.