Folgen Sie uns F Y T I R

Wie ein österreichisches Paar mit seinen Massivholztischen und handgezogenen Duftkerzen auf Mallorca auf Erfolgskurs ist

Stefan Rehrl und Marie Walketseder haben unabhängig voneinander jeweils zwei eigene kleine Firmen gegründet

Das Power-Duo aus Österreich nennt mittlerweile Mallorca seine neue Heimat: Stefan Rehrl (l.) und Marie-Christine Walketseder (r.) aus Salzburg. | Pere Bota

| Mallorca |

Über 130 Jahre alte Eichen aus Ostdeutschland, Buchen, Kastanien-, Ahorn,- und Walnussbäume aus Österreich und der Schweiz ... und demnächst bald auch Olivenbäume aus Mallorca. Das sind die Materialien, aus denen die Massivholztische des Österreichers Stefan Rehrl gefertigt sind und die sich derzeit in dem Showroom seiner Firma Dreikant in Palmas Altstadt befinden. Zusammen mit seinen ehemaligen Schulfreunden Mario Siller und Matthias Lienbacher hat Rehrl, der Maschinenbau studiert hatte, vor sieben Jahren das damalige Start-up ins Leben gerufen. Neben dem Hauptsitz in Hallein hat das Unternehmen noch zwei weitere Standorte in der Alpenrepublik, und zwar in Wien und in Salzburg. Nun kam vor rund sieben Monaten eben auch der Showroom auf der Baleareninsel hinzu.

Stefan Rehrl (r.) mit seinen Co-Foundern Mario Siller (l.) und Matthias Lienbacher (M.).

Der bekannte Galerist Gerhardt Braun half Stefan Rehrl dabei, im Frühjahr 2023 auf der Insel Fuß zu fassen. "Ich sagte Braun, den ich über meinen Bruder, der als Künstler Skulpturen ausstellt, kenne, dass ich einen Pop-Art-Store suchen würde. Das war zunächst nur als Scherz gemeint", so Rehrl. Wenige Monate später hätte Braun ihn tatsächlich angerufen und ihm mitgeteilt, dass er Räumlichkeiten gefunden hätte. Und bald darauf konnten Interessierte auf 120 Quadratmeter die edlen Tische, die teils über 200 Kilo wiegen, in dem Ausstellungsraum bestaunen, anfassen und auch käuflich erwerben.

Scharfer Blick: Rehrl prüft die Oberfläche eines Tisches auf seine Beschaffenheit.

Die Unikate, bei denen es sich zum Esstische und elektrisch höhenverstellbare Schreibtische handelt, sind in drei verschiedenen Preiskategorien angesiedelt. In der einfacheren Varianten kosten sie ab 4000 Euro aufwärts, die edleren Modelle haben den Preis eines Kleinwagens und können für 10.000 Euro erworben werden. Mittlerweile beschäftigt das Unternehmen 14 Mitarbeiter, unter anderem Tischler, Schlosser und Bürokräfte.

Die Massivholztische werden allesamt in Österreich auf aufwändige Weise hergestellt. "Oftmals hat ein Baum ein hohes Lebensalter, das bis zu 200 Jahre betragen kann, erreicht und stirbt dann einfach ab. Wir schenken ihm dann sozusagen ein zweites Leben", so der 
32-Jährige. "Wenn beispielsweise eine Eiche umfällt, wird sie sodann in Rohplatten zurechtgeschnitten, die dann fünf Jahre trocknen müssen. Anschließend kommt dieses Holz noch ein weiteres halbes Jahr in die Trockenkammer, damit jegliche Feuchtigkeit aus ihm entweicht", erklärt der Gründer weiter.

Beim Kauf eines Tisches bekommt jeder Kunde auch ein Zertifikat in Form eines Heftleins ausgehändigt. Darin kann man nicht nur die Geschichte des Baumes nachlesen, aus dessen Holz der Tisch produziert wurde. Auch die Qualitätsmerkmale zur Struktur und Oberfläche der Platte, sowie die Größe und das Gewicht des Möbelstücks werden darin festgehalten. Und für den Außenbereich einer Finca gibt es darüber hinaus spezielle thermisch behandelte Outdoor-Tische aus Mammutholz aus den USA.

Die Österreicherin leitet mittlerweile ein Startup auf Mallorca, das sich auf die Herstellung von handgezogenen Kerzen spezialisiert hat.

Auch Stefan Ehrls Partnerin, Marie-Christine Walketseder, hat sich mit dem Verkauf kreativer, individueller, handgefertiger Produkte in Form von Duftkerzen mit einem zweiköpfigen Team auf der Sonneninsel selbstständig gemacht. Zudem ist auch die Schwester der Unternehmerin im Firmen-Boot, die die junge Marke in Salzburg vertritt. Walketseder, die bereits seit über sieben Jahren auf Mallorca wohnt, sagte: "Die Kerzen, die man im Supermarkt bekommt, werden aus Paraffin billig in China oder Indien produziert und enthalten Toxine.” Mit ihrer Marke Roho Air Deco wolle sie hingegen das komplette Gegenteil erreichen und nachhaltige, ästhetisch wertvolle Lichter auf den Markt bringen. „Eine Kerze anzuzünden, hat etwas Rituelles und beruhigt uns. In dem Fall soll der Wohlgeruch des Lichtes auch ein Urlaubsfeeling von Mallorca transportieren”, erklärt die studierte Betriebswirtin. Die Kerzen werden aus natürlichem Wachs auf der Insel produziert, dem Duftessenzen wie Kiefer oder Feige hinzugefügt werden.

Mit viel Liebe zum Detail: Walketseder zeigt beim Workshop, wie Kerzen handgegossen werden.

Dementsprechend haben die aromatisierten Leuchtmittel, die ab 39 Euro zu haben sind, auch fantasievolle Namen wie Cotton Fields, Fig Garden oder Mediterranean Forest. Darüber hinaus arbeitet das junge Start-up daran, ein nachhaltiges Produkt aus Olivenwachs herzustellen.

Ihr Wissen rund um das Kerzenziehen vermittelte Walketseder jüngst in einem kostenlosen Workshop in Palma, der nächste ist am 23. Februar im Dreikant-Schowroom geplant (Anmeldung über www.rohoairdeco.com).

Zum Thema
Meistgelesen