Ein Lebensabend unter Palmen, umgeben von lebensfrohen und aktiven Gleichgesinnten, ein Landhaus im mediterranen Stil statt ein betongraues Altersheim und jede Menge Sonnenlicht statt künstliche Deckenfluter. Das und mehr verspricht zumindest ein neues Senioren-WG-Projekt namens „Zenara” in der Nähe von Manacor.
„Wir möchten den Bewohnern ein erfülltes, aktives Leben im Alter ermöglichen, in dem sie ihre Hobbys und Interessen mit anderen Geistesverwandten ausleben können”, erklärt Yo Petit. Mit Tochter Janine Klein und deren Lebensgefährten und Bauherr Frank Thies hatte er das Projekt Ende 2023 gestartet und ein 40.000 Quadratmeter großes Grundstück mit Landhaus bei Manacor gekauft. Das aus dem Jahre 1870 stammende Anwesen ließ das Trio komplett umbauen. „Außen mallorquinisch, aber innen hochmodern und ebenerdig”, fügt der bekannte Theaterschauspieler und Künstler hinzu und zählt weitere Details auf. „Im September werden die Apartments fertig und zum Einzug bereit sein. Es gibt 14 Wohneinheiten, in denen insgesamt Platz für 32 Leute zur Verfügung steht.”
Petits Tochter nickt zustimmend und ergänzt die Aussagen ihres Vaters. „Die Residenten können Wohnungen in der Größe von 26 bis 50 Quadratmeter wählen. Bad und Schlafzimmer sind immer dabei”. Dazu gebe es auch Einheiten mit Küchen und Gästezimmern zur Auswahl. „Es gibt allerdings eine große Gemeinschaftsküche, deren Nutzung allen zur Verfügung steht. Auf Wunsch organisieren wir auch einen Koch”, so Klein, die Mutter dreier Töchter, die bereits im Jahre 1989 auf die Insel gezogen war. Die 55-Jährige lebt mit ihrem Partner und ihren Eltern zusammen in Alcúdia.
Was die große Senioren-WG angeht, sind sich alle einig, dass sich die Bewohner pudelwohl fühlen werden. „Am Pool stehen Balibetten bereit, wir bekommen eine Boccia-Bahn, einen schönen Außenbereich für Musik und Tanz und werden ein großes Programm auffahren. Spiel- und Gourmetabende, Aktivitäten wie Yogakurse, Ausflüge und vieles mehr”, so Petit, der mit seiner Frau 1996 auf die Insel zog, als Tochter Janine ihr erstes Kind erwartete.
„Es gibt nichts, was es nicht gibt, wir haben an alles gedacht”, betont der Künstler und lächelt zufrieden. „Die Einrichtung ist gehoben und dennoch ist für jeden Geldbeutel etwas dabei”, sagt auch Bauherr Frank Thies. Die Miete koste je nach Größe und Ausstattung von 1500 bis 3500 Euro pro Monat. „Da wir Wert darauf legen, dass die Chemie zwischen den Bewohnern stimmt, würden wir gerne vorher ein Fest zum Kennenlernen veranstalten”, so der 65-Jährige. Denn wenn sich jemand für so einen großen Schritt entscheide, müsse auch das Umfeld passen. „Jeder Bewohner bekommt zudem sein eigenes Gärtchen und darf auch sein Haustier mitbringen”, sagt Thies. Frei laufende Hühner sorgen für stets frische Eier und eine kleine Bande Katzen steht zum Streicheln bereit.
Mit der Namensgebung „Zenara” wird eine Zen-ähnliche Atmosphäre in Harmonie und Gemeinschaft angestrebt. „Schlimm, das manche Rentner vereinsamen und das Gefühl haben, nicht mehr gebraucht zu werden”, so Petit mit einem Schaudern. „Es handelt sich keinesfalls um eine Pflegeeinrichtung. Die Interessenten sollen also schon noch ‚rüstig’ sein”, fügt er hinzu. Gemanagt wird die Residenz von einem Hausmeister, der jederzeit für die Bewohner da ist.
„Das heißt aber nicht, dass hier im Notfall nicht schnell ein Arzt auftaucht”, merkt Klein an. „Wir sind auf der ganzen Insel so gut vernetzt, das wir uns persönlich darum kümmern, das Mediziner aus allen benötigten Fachbereichen auf Anruf da sind.”
„Wer träumt in Deutschland nicht davon, seinen Lebensabend unter Palmen zu verbringen?”, fragt sich nicht nur Petit. Das Projekt biete ein selbständiges Landleben. „Mit dem Auto ist man in höchstens zehn Minuten in Manacor, in 25 Minuten an den Stränden.”