Es ist ein Fall, der ganz Spanien – und damit auch Mallorca – im vergangenen Jahr beschäftigt und erschüttert hat und sich nun seinem Ende nähert: Der spanische Koch Daniel Sancho, der aufgrund eines Tötungsdelikts seit über zwölf Monaten in einem Gefängnis in Samui, im Süden Thailands, inhaftiert ist, steht kurz vor einem Gerichtsurteil.
Der Spanier erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur Efe, dass er "auf das Beste und zugleich auf das Schlimmste" vorbereitet sei. Im vergangenen Sommer hatte sich der 30-jährige Gastronom wegen des Todes des kolumbianischen Chirurgen Edwin Arrieta gestellt. Ihm wird vorgeworfen, diesen umgebracht zu haben. Nun soll ein Gericht entscheiden, ob es sich bei Arrietas Tod um vorsätzlichen Mord handelt.
Das Leben von Daniel Sancho, dem Sohn des berühmten 73-jährigen spanischen Schauspielers Rodolfo Sancho, liegt somit in den Händen der thailändischen Justiz. Am 29. August wird der Gastronom auf der Anklagebank des Strafgerichts von Koh Samui sitzen.
Nach dem thailändischen Strafgesetzbuch können Mordfälle mit 15 Jahren Gefängnis bis hin zur Todesstrafe geahndet werden. Im letzteren Fall könnte der thailändische König jedoch intervenieren und das Todesurteil abmildern. Totschlag wird in Thailand mit Haftstrafen zwischen drei und 15 Jahren bestraft.
Zusätzlich wird dem Spanier vorgeworfen, die Leiche Arrietas zerstückelt und dessen Pass entwendet zu haben. Für diese Taten droht ihm eine weitere Haftstrafe von ein bis zu sechs Jahren. Medienberichten zufolge könnte er demnächst in das Bang-Kwang-Gefängnis verlegt werden, auch bekannt als "Bangkok Hilton" oder "Big Tiger", das als eines der gefährlichsten Gefängnisse der Welt gilt.
Obwohl das Gefängnis für nur 3000 Insassen ausgelegt ist, befinden sich dort über 7000 Häftlinge, die zumeist wegen Drogenbesitzes oder -handels lange Haftstrafen verbüßen. Im Falle einer Verurteilung könnte dies die Zukunft von Daniel Sancho sein.