Folgen Sie uns F Y T I R

Facebook-Krösus Zuckerberg vs. Amazon-Tycoon Bezos: Showdown der Gigayachten vor Mallorca

Zwei der teuersten Yachten der Welt trafen dieser Tage in Palma aufeinander: Während Amazon-Gründer Jeff Bezos auf seiner „Koru“ seine Hochzeitsfeier plant, lässt Facebook-Erfinder Mark Zuckerberg seine „Launchpad“ demonstrativ im Club de Mar liegen

Die "Launchpad" von Marc Zuckerberg in Palma | Gabriel Alomar

| Mallorca |

Der Club de Mar in Palma ist in diesen Tagen kein gewöhnlicher Hafen – er ist die Bühne eines stummen Duells in Carbon, Chrom und Teakholz. Zwei Männer, zwei Yachten, zwei Tech-Imperien. Auf der einen Seite: Amazon-Gründer Jeff Bezos mit seiner 127 Meter langen „Koru“, eine halbe Milliarde Dollar teuer, mit Segeln so groß wie Stadiondächer. Auf der anderen Seite: Facebook-Chef Mark Zuckerberg, der mit seiner 118 Meter langen Motoryacht „Launchpad“ standesgemäß nachgezogen hat. Preis: rund 300 Millionen Euro. Geschwindigkeit: 24 Knoten. Botschaft: Ich bin auch noch da.

Die "Koru" von Amazon-Gründer Jeff Bezos vor Mallorca

Während Bezos seine „Koru“ für die eigene Hochzeit in Palma vorbereitete und am vergangenen Montag in Richtung unbekannt den Hafen verließ, hat Zuckerbergs „Launchpad“ dort vor wenigen Tagen erneut festgemacht. Schon letzten Sommer war sie da, damals zur Feier des 70. Geburtstags von Zuckerbergs Vater. Diesmal liegt das Schiff wieder im Club de Mar, pünktlich zum maritimen Society-Highlight des Frühjahrs. Ob Zuckerberg selbst an Bord ist, wurde nicht bekannt. Aber seine Yacht ist da. Und darauf kommt es ja an.

118 Meter Digitaldominanz

Die „Launchpad“ ist ein schwimmendes Monument der Ambition. Gebaut von der niederländischen Luxuswerft Feadship, gestaltet vom norwegischen Yachtpapst Espen Øino, ausgestattet von Zuretti Interior Design – wer Rang und Namen hat im Yachtuniversum, durfte mitmachen. 24 Gäste finden in Suiten mit Ozeanblick Platz, betreut von 50 Crewmitgliedern. Die Ausstattung liest sich wie eine Broschüre aus dem besseren Leben: Hubschrauberlandeplatz, Kino-Theater, Beach Club, Solarium, Whirlpools und Beauty-Salon. Für den Fall, dass ein Sonnenuntergang mal nicht reicht.

Für das Grobe gibt es ein „Schattenschiff“ namens „Wingman“. Es schleppt die Spielsachen: Tauchboote, Jetskis, Tender, eventuell einen zweiten Hubschrauber. Auf dem Sonnendeck der „Launchpad“ darf man dann darüber nachdenken, ob man sein Vermögen lieber in Weltraumprojekte steckt – oder in teakgetäfelte Dampfbäder auf dem Wasser.

Von den Wolken in die Wellen

Die Gigayacht ist das neue Statussymbol der Tech-Elite – ein schwimmendes Silicon Valley in Lack und Leder. Software-Tycoon Larry Ellison („Oracle) hat die „Musashi“, Google-Mitbesitzer Sergey Brin die „Dragonfly“, und Zuckerberg wollte nicht länger zurückstehen. Die „Launchpad“ ist kein Freizeitvergnügen. Sie ist Statement, Stilmittel, Startbahn. Sie heißt nicht zufällig so.

In Palma sorgte das Nebeneinander der beiden Luxusschiffe für raunen und rätseln: War das nun ein Zufall? Oder doch eine gezielte Machtdemonstration in feinstem Küstenambiente? Beobachter auf der Promenade fotografieren, spekulieren und hoffen auf Prominentensichtungen. Vielleicht ein Selfie mit der Schattenseite des Kapitalismus? Vielleicht nur ein Blick auf einen Sicherheitsmann in Shorts?

So bleibt Mallorca für einen Moment der Mittelpunkt einer Welt, in der Geld keine Rolle spielt – außer, es ist sichtbar. Die einen feiern ihre Liebe auf einem Schiff, das teurer ist als manche Raumsonde. Die anderen liegen demonstrativ vor Anker, während der Besitzer vielleicht ganz woanders ist. Was zählt, ist Präsenz. Und vielleicht der bessere Winkel im Hafen.

Zum Thema
Meistgelesen