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Luxusschiffe

Größenwahn im Wasser: Giga-Yacht des Emirs von Katar zu Besuch vor Mallorca

Die 123 Meter lange „Al Lusaiil“ liegt im Südwesten vor Anker – mit Limousinen-Garage, Drohnenabwehrsystem und Grillplatz

Die "Al Lusail" vor Mallorca | Foto: Archiv UH

| Mallorca | |

Im Hafen von Andratx im Südwesten von Mallorca ist derzeit alles ein bisschen kleiner als sonst: die Nachbarschiffe, die Bojen, die Ferienwohnungen am Hang. Denn dort liegt sie – die Al Lusail, 123 Meter arabisches Großmannsdenken auf Wasserbasis. Eigentümer: Tamim bin Hamad Al Thani, Emir von Katar. Auf seinem Boot kann man fast alles machen – außer bescheiden sein.

Die von der Bremer Werft Lürssen gebaute Giga-Yacht hat einen Marktwert von 500 Millionen Dollar und bietet Platz für 36 Gäste sowie 56 Crewmitglieder. Es gibt ein Kino, ein Spa, einen Fitnessraum, einen Beach Club mit Grillplatz und – natürlich – einen Helikopterlandeplatz. Der Weg vom Dampfbad zum Bord-Grill dürfte allerdings ein paar Minuten dauern.

Innen Marmor, außen Drohnen-Abwehr

Während sich deutsche Mittelklasse-Bootsbesitzer über Spritpreise ärgern, fährt der Emir mit 20 Knoten Spitzengeschwindigkeit und einer Reichweite von 4500 Seemeilen um die Welt – oder wenigstens von St. Tropez nach Port Adriano. Neugierige Drohnen werden mithilfe eines bordeigenen Ultraschallsystems aus einem Kilometer Entfernung vom Himmel geholt.

Besonders praktisch: In der großzügigen Bordgarage sind zwei Luxuslimousinen untergebracht, falls man in Andratx spontan ein paar Einkäufe erledigen will. Dazu ein D-RIB-Boot und ein paar Jetskis. Die Innenausstattung stammt vom Londoner Designstudio March & White, viel Holz, viel Marmor, vermutlich auch goldene Handtuchhalter. Stilistisch irgendwo zwischen Boutique-Hotel und Herrschersitz.

Trump, take this!

Dass Geld keine Rolle spielt, zeigte der Emir auch kürzlich mit einem Geschenk an Donald Trump: eine Boeing 747-8 im Wert von 400 Millionen Dollar. Die Maschine könnte künftig als neue Air Force One fungieren – falls Trump je wieder ein offizielles Amt bekleiden sollte. Man kann also sagen: Wer eine halbe Milliarde für eine Yacht ausgibt, sollte auch noch ein Flugzeug in der Hinterhand haben. Die Al Lusail ist nicht nur schwimmender Palast, sondern auch ein Lehrstück in Sachen Größenwahn, vor allem für all jene, deren Schlauchboot nicht mal Platz in der eigenen Garage hat.

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