Uwe Ochsenknecht ist nicht nur Schauspieler und Sänger, sondern auch seit vielen Jahren eng mit Mallorca verbunden. In Santanyí lebt er in einer eigenen Immobilie und zeigt sich regelmäßig bei öffentlichen Auftritten – etwa beim Evolution Film Festival. Seit 2017 betreibt er dort gemeinsam mit dem Kölner Architekten Hans-Peter Oehm das Restaurant Sa Cova, eine Mischung aus Musik-Bar und Lokal direkt am Marktplatz. Nach einem Küchenbrand blieb die Kneipe mehrere Wochen wegen Aufräumarbeiten geschlossen. MM hat mit Uwe Ochsenknecht gesprochen.
Mallorca Magazin: Herr Ochsenknecht, am Freitag (4. Juli) feierte die Küche des Sa Cova nach drei Wochen PauseWiedereröffnung. Wie kam es zu dem Brand am 10. Juni in der Küche des Restaurants?
Uwe Ochsenknecht: In der Fritteuse hat sich das Fett entzündet hat. Und dann ging's schnell. Ein Glück hatte sich der Brand nur auf die Küche beschränkt.
MM: Wie hoch war der finanzielle Schaden? Die Küche musste schließlich mehrere Wochen lang geschlossen bleiben?
Ochsenknecht: Das ist richtig. Vor allem die Küchengeräte sind teuer, demnach sind es unter dem Strich zwischen 80.000 und 100.000 Euro. Die Küche war drei Wochen lang geschlossen und wir konnten die Gäste nur mit einer kleinen Behelfsküche bewirten. Der finanzielle Ausfall bezieht sich vor allem auf den fehlenden Umsatz.
MM: Aber Sie haben doch auch eine Stammkundschaft, die ist doch schnell wieder da, oder?
Ochsenknecht: Ja, das schon. Aber auch die Stammgäste wollen etwas von der hervorragenden Karte essen, versteht sich. Gott sei Dank ist niemand zu Schaden gekommen, schließlich herrschte voller Betrieb. Wir kochen mit Gasflaschen – wenn die explodiert wären, hätten wir einen weiteren großen Parkplatz in Santanyi gehabt. Auch die Gase und Dämpfe, die dann entstehen, können toxisch sein. In diesem Zusammenhang möchte ich meinem Team ein großes Lob aussprechen, das wirklich alles gegeben hat, um die Situation schnell und erfolgreich zu meistern. Von Küche und Geräte reinigen, bis zur schnellen Einrichtung einer kleinen Behelfsküche.
MM: Zu welchen Zeiten sollten Fans vorbeikommen, wenn diese Sie hier einmal antreffen wollen?
Ochsenknecht: Ich bin natürlich die meiste Zeit des Jahres in Deutschland zum Arbeiten. Aber wenn ich hier bin, trifft man mich für gewöhnlich zu den Marktzeiten in Santanyí, also mittwochs und samstags und an diesen Tagen auch manchmal abends, wenn Musiker auftreten. Ich bin dann natürlich auch für Selfies ansprechbar. Das mache ich gerne, denn meine Fans sind mir wichtig.
MM: Sehen Sie sich eigentlich mehr als Gastronom oder als Schauspieler?
Ochsenknecht: In erster Linie bin ich Schauspieler und betreibe das Sa Cova nur nebenbei. Unser Restaurant wird von fünf Personen geführt, es ist also eine GmbH. Besonders mein Partner, der Architekt und Innenarchitekt Hans-Peter Oehm, hat hier mit seinen Handwerkern dem Sa Cova innen eine tolle Rundumerneuerung verpasst. Ich kümmere mich mehr um den Marketing-Bereich.
MM: Was steht hier eigentlich so auf der Speisekarte? Welches ist Ihr persönliches Leibgericht?
Ochsenknecht: Ich spreche es aus verständlichen Gründen nicht gerne aus, aber es ist tatsächlich das Ochsenschwanz-Ragout. Das wird bei uns als spanische Tapa-Spezialität serviert und schmeckt hervorragend. Darüber hinaus haben wir natürlich noch viele andere Delikatessen.
MM: Santanyí ist eine von deutschen Residenten geprägte Gemeinde. Gibt es einen großen Zusammenhalt in der Community? Wie erleben Sie das Miteinander zwischen Deutschen und Einheimischen?
Ochsenknecht: Ja, es gibt einen Zusammenhalt, aber auch zwischen Mallorquinern und Deutschen. Und die Deutschen hier wissen sich zu benehmen und lieben die spanische Kultur. Die sind alle sehr dankbar, dass sie so ein Leben hier leben dürfen. Ich habe viele Freunde, die meine Einstellung teilen und sagen: "Uwe, jeden Morgen, wenn ich aufstehe, bedanke ich mich, dass ich so ein Leben hier leben darf. Das ist nicht selbstverständlich."
MM: Sie sind dafür bekannt, dass Sie sich in Zusammenarbeit mit der Tierschutzorganisation PETA gegen den Stierkampf einsetzen. Im August findet wieder eine traditionellen "Corrida" in Palma statt. Warum schlägt Ihr Herz für diese Tiere?
Ochsenknecht: Für mich sind Tiere Lebewesen mit einer Seele. Stierkampf ist in meinen Augen eine Tierquälerei und keine Unterhaltung und es zählt auch nicht das Argument der Tradition. Und ich finde es extrem vermessen von Menschen, die sich damit dem Tier überhöhen. Man schickt ja auch keinen Menschen in die Arena. Dabei hat der Stier keine Chance. Stiere sind tolle und wunderschöne Tiere und ich finde es unfassbar, dass so etwas heute noch möglich ist. Für jede vermeintliche politische Unkorrektheit kriegt man Ärger. Doch der Stierkampf bleibt ungestraft. Unerhört ist es auch, dass Kinder mit zusehen dürfen. Es ist eine Tradition aus dem Mittelalter und gehört auch da wieder hin.
MM: In welchen Filmen kann man Sie aktuell vor der Kamera sehen? Was sind Ihre nächsten Projekte?
Ochsenknecht: Bis Ende Juni drehte ich sechs Wochen lang zwei weitere Filme für die Reihe "Die Drei Männer von der Müllabfuhr", die im Frühjahr 2026 gezeigt werden. Ab 17.7. kann meine Stimme als Papa Schlumpf in dem neuen Kinofilm "Die Schlümpfe: der große Kinofilm" hören. Im Oktober werde ich einen Fernsehfilm machen. Darüber hinaus sind noch diverse Filmprojekte in der Entwicklung, an denen ich als Koproduzent beteiligt bin und mitspiele.
MM: Demzufolge pendeln Sie auch viel zwischen der Insel und Deutschland. Womit beschäftigen Sie sich in der Freizeit auf der Insel?
Ochsenknecht: Heute Abend spiele ich zum Beispiel noch Pádel-Tennis. Meine große Leidenschaft. Tatsächlich bin ich beim Pádel seit Jahren gut dabei und spiele zwei bis dreimal die Woche mit einer festen Freundes-Gruppe. Außerdem gehe ich gerne ins Gym. Alternativ gehe ich Joggen oder einfach nur mit meinen Hunden spazieren. Tja, wenn man fit bleiben will, muss man was tun. Und das kann tierisch viel Spaß machen.