Sonne, Sand und Dauerparty – für viele ein typischer Mallorca-Traum. Für den 18-jährigen Freddy aus München wurde genau dieser "Traum" Realität, allerdings unter ganz anderen Bedingungen: Einen ganzen Monat verbrachte der junge Influencer an der Playa de Palma – ohne Unterkunft, mit streng begrenztem Budget und dem festen Vorsatz, jede Herausforderung anzunehmen.
Vom 23. April bis zum 22. Mai verabschiedete sich Freddy von seinem durchgetakteten Alltag in München, wo er normalerweise als "selbstständiger Workaholic" unterwegs ist. Statt Terminen und To-do-Listen gab es nun Nächte am Strand, Supermarktessen und tägliche Begegnungen mit Touristen aus aller Welt. Mallorca wurde für ihn zur Bühne eines Selbstexperiments: Wie weit kommt man mit 300 Euro – und dem festen Willen, durchzuhalten?
Nicht das erste Mal auf Sparflamme unterwegs
Für Freddy war es nicht der erste Ausflug dieser Art. Bereits in Lloret de Mar und auf dem Münchner Oktoberfest hatte er sich ähnlichen Challenges gestellt – jeweils mit knappem Budget, aber großem Abenteuergeist. Diesmal also die Kultmeile Ballermann – bekannt für ausgelassene Partys, aber auch für ihre Schattenseiten.
Über seine Erfahrung hat der Deutsche jetzt mit dem Online-Portal Der Westen gesprochen. "Ich wollte zeigen, dass Urlaub kein Luxus sein muss", erklärt er. "Nach zwei Wochen war mein Geld fast weg, aber Aufgeben kam nicht infrage." Unterstützt wurde er teils von seiner Community – Fans auf TikTok und Instagram luden ihn gelegentlich zum Essen ein oder boten ihm an, ihre Hotel-Duschen zu nutzen. "Hygiene war mir trotz allem sehr wichtig", betont Freddy.
Improvisationstalent und Partylust
Übernachtet wurde meist unter freiem Himmel. Gelegentlich schlief er am Strand oder an ruhigen Ecken der Partyzone – selten wurde er dabei gestört. Für Essen ging's fast täglich zum Discounter, auf dem Speiseplan standen meist Baguette und Käse. Nur einmal leistete er sich den Luxus eines Hotelzimmers.
Auch kreativ wurde er: Mit Armdrücken gegen Urlauber oder spektakulären Rückwärtssaltos sammelte er kleine Spenden. Fast alle Begegnungen mit anderen Touristen beschreibt er als freundlich – nur eine unangenehme Ausnahme gab es: Ein alkoholisierter Deutscher meinte, Freddy von einem früheren Abenteuer zu kennen, und suchte plötzlich Streit. Doch auch das konnte seine positive Grundstimmung nicht trüben.
Fazit mit Vorbehalten: "Dieser Ort hat zwei Seiten"
Sein Fazit fällt insgesamt positiv aus – aber nicht unkritisch. Die Energie und Offenheit am Ballermann faszinieren ihn, doch er warnt auch: "Wer hier überleben will, braucht Flexibilität und ein dickes Fell. Es gibt viele schöne Begegnungen, aber auch riskante Situationen – Diebstahl und Aggressivität gehören leider dazu." Dennoch würde Freddy sein Experiment jederzeit wiederholen – und anderen rät er: "Probiert es aus, aber tastet euch langsam ran. Vielleicht erstmal ein Wochenende statt direkt einen ganzen Monat."