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Von Mallorca in die Karibik: Skipperin aus dem Schwarzwald wagt Atlantik-Überquerung

Laura Lüttin segelt mit einem Katamaran von Mallorca über die Kanaren bis nach Martinique – sechs Wochen, wechselnde Crew und rund 3000 Seemeilen Atlantik warten auf die 27-jährige Süddeutsche

Skipperin Laura Lüttin startet von Mallorca aus ihr Atlantikabenteuer | Foto: privat

| Mallorca |

Am Dienstag startete die 27-jährige Laura Lüttin in Portocolom zu einem großen Abenteuer. Die Deutsche aus dem Schwarzwald wagt die Atlantiküberquerung von dem Hafenort an der Inselostküste aus. Gemeinsam mit ihrem kleinen Team nimmt sie Kurs auf den Ozean, an Bord eines Katamarans mit vier Kabinen und acht Schlafplätzen. Gegenüber MM berichtete die Deutsche per WhatsApp aufgeregt: "Aufgrund des unruhigen Wetters liegen wir gerade auf einer Boje zum Abwettern. Heute Abend aber geht es weiter und wir kommen nicht mehr an Land bis dahin."

Lauras schwimmendes Zuhause für die nächsten Wochen. (Foto: privat)

Erst kurz vor der Abfahrt lernte Laura Lüttin ihre Mitstreiter an Bord kennen. "Vor der Abreise mussten wir den Katamaran sehr gründlich einchecken, damit unterwegs nichts überraschend kaputtgeht", berichtete sie. Die Kontrolle umfasste die gesamte Elektronik, den Motor, alle Leinen und Schoten, außerdem kletterten sie einmal auf den Mast,... und noch vieles mehr. Auch Einkäufe für die Reise gehörten dazu. In der ersten Etappe von Mallorca nach Teneriffa sind fünf Personen an Bord. Auf der zweiten Etappe von Teneriffa bis Martinique stoßen weitere Crewmitglieder dazu, sodass der Katamaran dann acht Menschen trägt, alle aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz.

Laura Lüttin (M.) und Crew kurz vor dem Ablegen. (Foto: privat)

MM berichtete Lüttin auch über weitere Details der geplanten Tour: "Wir sind bei der Routenplanung relativ flexibel, also welche Marinas wir anlaufen. Ich habe sechs Wochen Zeit, um den Katamaran von Mallorca nach Martinique zu bringen, vom 21. Oktober bis 29. November, mit einem Crewwechsel am 6. November in Teneriffa. Sicher werden wir auf Ibiza Halt machen, eventuell auch in Málaga oder Gibraltar, bevor wir durchsegeln bis zu den Kanaren. Von dort geht es dann weitere 3000 Seemeilen nonstop bis in die Karibik." Unterstützt wird die junge Seglerin von ihrer Segelschule in Punat auf der kroatischen Insel Krk, die unter anderem den Gennaker und Navigationsgeräte wie einen Sextanten zur Verfügung stellt. Zudem ist Lüttin als Skipperin für die Berliner Firma Flux Ahoi tätig, die das Boot organisiert hat.

Mit diesem Katamaran segelt Laura Lüttin von Mallorca bis nach Martinique. (Foto: privat)

Laura Lüttin teilt ihr Abenteuer auf Instagram

Ihre Liebe zum Meer und ihre Leidenschaft fürs Segeln hat die Süddeutsche, wie sie selbst sagt, relativ spät entdeckt: "Ich komme aus dem Südschwarzwald, in einer Gegend, in der leider kaum jemand segelt, und bin daher erst mit 21 Jahren zufällig zum Segeln gekommen. Während der Corona-Zeit habe ich mir eine Segelreise gebucht, weil sonst nichts möglich war – und habe mich sofort in das Segeln, das Meer und das Freiheitsgefühl verliebt."

Laura Lüttin schlüpfte jüngst an der Marina Portorož beim Shooting für die neue Fashionkollektion der Nautikmesse Boot Düsseldorf 2026 in die Rolle eines Fotomodels. (Foto: @uepress)

Auch wenn die Freude bei Lüttin überwiegt, müssen sie und ihr Team doch auch so manche Hürde stemmen: "Das wichtigste und leider auch am schwersten zu planen ist das Wetter! In der ersten Etappe zwischen Mallorca und Teneriffa herrscht ganz selten die perfekte Windrichtung zum Kurs und moderate Windgeschwindigkeiten. Meistens hat man entweder zu wenig Wind oder zu viel aus der falschen Richtung…. Daraus dann trotzdem einen guten Routenplan zu erstellen ist wohl die größte Herausforderung als Skipper. Dazu kommen Orcas, die Boote angreifen auf der Straße von Gibraltar und das Crewmanagement."

Ihre Abenteuer auf See möchte Lüttin auch mit ihren Followern auf Instagram teilen: "Ich teile meine Erfahrungen auf Social Media, damit meine Freunde und Familie wissen, dass es mir gut geht – und damit sie teilhaben können. Außerdem poste ich viel auf dem Instagram-Kanal meiner Segelschule IN2THEBLUE, die uns freundlicherweise die Segel und einige Navigationsgeräte gesponsert hat." Dann bleibt nur noch zu sagen: Ahoi und volle Fahrt voraus!

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