Die Sonne scheint über Mallorca, deutsche Urlauber strömen im Sommer an die Strände, und das Ballermann-Geschäft boomt seit Jahren. Millionen Euro werden umgesetzt, gefeiert wird bis in die frühen Morgenstunden. Doch hinter der glitzernden Partyszene zeigen Recherchen des Online-Mediums t-online eine dunklere Realität ...
Was sich viele Mallorca-Fans kaum vorstellen können: Die einst engen Freunde und Kollegen Mia Julia und Ikke Hüftgold, beide prägende Gesichter der Partymeile, stehen heute im Streit. Nach den Berichten sollen die Sängerin und ihr Ehemann Peter Brückner angeblich eine Erpressung geplant haben, um ihrem früheren Weggefährten zu schaden. Sogar von Entführungsplänen und einer vorgetäuschten Hinrichtung ist die Rede. Aber stimmen diese Gerüchte wirklich? MM hat bei den Beteiligten sowie den deutschen Behörden nachgefragt.
Ikke Hüftgold, Kultfigur am Ballermann, äußerte sich am Dienstagmorgen knapp auf Nachfrage von MM: "Ich kann und möchte mich zu den Einzelheiten nicht äußern. Ja, die Anzeige wurde gestellt und liegt bei den zuständigen Ermittlungsbehörden. Gerade weil mich das Ganze belastet, halte ich es für richtig, öffentlich keine weiteren Details zu nennen, bevor die Staatsanwaltschaft ihre Arbeit getan hat." Peter Brückner, Ehemann und Manager von Mia Julia, hat sich auf Anfrage von MM bislang nicht geäußert.
Online-Portal will anonym Material erhalten haben
Laut t-online wurden dem Portal anonym eine Strafanzeige sowie mehrere eidesstattliche Versicherungen zugespielt. Darin wird behauptet, Mia Julia und ihr Ehemann hätten vor Jahren Pläne geschmiedet, um Ikke Hüftgold – mit bürgerlichem Namen Matthias Distel – einzuschüchtern, angeblich auch mithilfe einer inszenierten Entführung und Scheinhinrichtung.
Ein Zeuge, der Distel zufolge entsprechende Aussagen gemacht haben soll, wollte sich auf Nachfrage von t-online weder äußern noch mit der Polizei sprechen. Seine Schilderungen finden sich nach Angaben der Berichte aber in den vier eidesstattlichen Versicherungen wieder: von Distel selbst, seiner Partnerin sowie zwei Geschäftspartnern. Zusammen mit der Strafanzeige sollen diese Unterlagen auch Ermittlungsbehörden vorliegen.
Ereignisse liegen rund sieben Jahre zurück
Die mutmaßlichen Ereignisse liegen rund sieben Jahre zurück. In dieser Zeit sollen Mia Julia und Peter Brückner in Vertragsstreitigkeiten mit Ikke Hüftgold geraten sein. Kündigungen, Klagen und Drohungen prägten diese Phase. Medienberichten zufolge zahlte Mia Julia am Ende einen sechsstelligen Betrag, um den Vertrag zu beenden. Ob die von t-online geschilderten angeblichen Gewaltfantasien damals nur Drohungen oder konkrete Vorbereitungen waren, ist bislang unklar.
Laut eigenen Angaben erfuhr Distel selbst erst im Dezember 2024 von den Entführungsvorwürfen, durch ein Geständnis eines Brancheninsiders, und erstattete daraufhin Anzeige im März dieses Jahres. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft Oldenburg auf Anfrage des Mallorca Magazins. Es laufe ein Ermittlungsverfahren, das sich wegen Zuständigkeitsfragen aktuell "im Schwebezustand" befinde. Im Raum stehen laut der Oberstaatsanwältin unter anderem die Tatvorwürfe "versuchte Anstiftung zu einem Verbrechen" sowie "Anstiftung zu einer falschen Verdächtigung".