Die Zahl der Neubauprojekte auf Mallorca und den Nachbarinseln bewegt sich auch nach Jahren der Krise weiterhin auf einem niedrigen Niveau.
Das berichtet die Tageszeitung Ultima Hora. Laut einer aktuellen Statistik seien 2016 insgesamt 560 Baugenehmigungen erteilt worden. Diese Zahl liegt unter dem Vorjahreswert von 722, jedoch deutlich über dem Zeitraum 2012 bis 2015, als pro Jahr zwischen 448 und 489 Neubauprojekte begonnen wurden.
Luis Martí vom Bauträgerverband Proinba führt die Entwicklung auf Bodenknappheit und rechtliche Unsicherheiten in Bezug auf Raumordnungspläne zurück. Er befürchtet, dass sich normale Familien in absehbarer Zeit keine bezahlbare Eigentumswohnung mehr leisten können.
Bereits jetzt müssen die Balearenbürger im Schnitt 15,4 Jahresgehälter für ein Eigenheim aufwenden. Das ist der höchste Wert in ganz Spanien. Vor allem im Luxus- und Ferienwohnungssegment steigen derzeit die Preise, wie auch dem aktuellen Thema der Woche in der MM-Printausgabe (bzw. im ePaper) zu entnehmen ist.
Auf dem Markt für Einheimische gibt es unterdessen widersprüchliche Angaben. Während für 2016 insgesamt von einem Anstieg knapp über fünf Prozent die Rede ist, berichtete die Gutachtergesellschaft TINSA Ende Dezember über einen Preisrückgang von 3,3 Prozent im vierten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Im Vergleich zu Deutschland, wo die Ballungsräume derzeit zweistellige Wachstumsraten aufweisen, scheint die Entwicklung auf den Balearen also noch moderat zu sein. Laut TINSA bewegt sich der Quadratmeterpreis in Palma im Allgemeinen zwischen 1000 und 2670 Euro. Im Schnitt lag er Ende 2016 bei 1619 Euro, wobei allerdings auch einfache Lagen und Problemzonen enthalten sind. Deutlich mehr wird unter anderem in der Altstadt und in den Villenvierteln sowie auf Ibiza und im Südwesten Mallorcas bezahlt. (mic)