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Hunderte von Menschen in Palma leben in illegalen Siedlungen

Dürfte eigentlich gar nicht existieren: Der ehemalige Weiler Son Olivaret zwischen Palma und Sant Jordi | R.L.

| Palma, Mallorca |

Hunderte Einwohner von Palma leben in illegalen Wohnsiedlungen, sogenannten "urbanizaciones", die in irgendeiner Form gegen städtebauliche Vorschriften der Gemeinde verstoßen – und somit streng genommen abgerissen werden müssten. Das geht aus einem Untersuchungsbericht vor, der jüngst einem Strafgericht in Palma im Fall eines Verstoßes gegen den Raumordnungsplan vorgelegt worden ist. Bei den im Bericht aufgeführten illegalen Siedlungen handelt es sich um ehemalige Weiler, auf denen im Laufe der vergangenen Jahrzehnte kleine Wochenendhäuser entstanden, die mittlerweile jedoch ganzjährig als Hauptwohnsitze genutzt werden.

Keines dieser insgesamt 135 Häuser besitzt eine entsprechende Genehmigung aus dem städtischen Wohnungsbauamt. Im Falle von Son Olivaret in der Nähe des Dorfes Sant Jordi ist die Lage sogar am schlimmsten. So ist der Ort offiziell als Agrarland ausgewiesen – sprich: Die Siedlung besitzt überhaupt keinerlei rechtlichen Status, um bebaut werden zu dürfen. Anhand von Luftaufnahmen wurden in Son Olivaret Dutzende von illegalen Wohnungen und Häuser als solche identifiziert. Ins Rollen brachte den Immobilien-Skandal vor ein paar Monaten der Versuch einer Hausbesitzerin, für ein geplantes Umbauprojekt an ihrer Immobilie eine Baugenehmigung von der Stadtverwaltung zu erhalten. Im Rathaus erklärte man der Antragstellerin, dass ihr Haus weder im Grundbuch- noch im Katasteramt aufgeführt sei. Die Frau begann daraufhin, ihr Haus ohne Genehmigung umzubauen. Und zog sich damit den Zorn ihrer Nachbarn zu, die sie bei der Guardia Civil anzeigten.

Deren Einheit zum Aufspüren von Verstößen in ländlichen Gebieten, Seprona, begann zu ermitteln und legte jetzt dem Strafgericht in Palma den oben erwähnten Bericht über die illegalen Siedlungen vor. Außerdem leiteten die Beamten ein Verfahren gegen die angeklagte Hausbesitzerin ein. Da es sich bei der Immobilie um ein Haus ohne Genehmigung und ohne Aussicht auf Legalisierung handelt, ist die Wahrscheinlichkeit eines Abrisses sehr hoch.

Die Frau bestritt bei der Anhörung vor Gericht, dass sie die Bauarbeiten durchgeführt hätte. Außerdem erklärte sie dem Richter, dass einige der Straßen der Siedlung von der Stadtverwaltung mit Straßennamen gekennzeichnet worden seien und auch über eine kommunale Straßenbeleuchtung verfügten. Sowohl ihr Anwalt als auch andere Anwohner von Son Olivaret haben vor kurzem um ein Treffen mit Vertretern des städtischen Bauamtes gebeten, um die Situation zu klären. Bisher ohne Antwort.

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