Zehn Jahre ist es her, dass Palmas Eisenbahnbrücke Pont des Tren abgerissen und knapp zehn Monate später wieder aufgebaut wurde. Die höchst umstrittene Nacht- und Nebelaktion des Abrisses hatte die damalige Bürgermeisterin Catalina Cirer (PP) veranlasst.
Die Bahnlinie wurde damals unter die Erde verlegt, die darüber führende Brücke für den Autoverkehr wurde überraschend abgerissen. Allerdings hatte das 1912 errichtete Bauwerk des Architekten Gaspar Bennàzar (1869-1933) unter Denkmalschutz gestanden. Nach massiven Anwohnerprotesten schlug die Stadtverwaltung zunächst einen Wiederaufbau an anderer Stelle vor. Darauf ließen sich die Anwohner und Denkmalschützer jedoch nicht ein.
Letztlich wurde im September 2006 begonnen, die Pont des Tren an selbiger Stelle und originalgetreu wieder aufzubauen. Àngels Fermoselle, damals Vorsitzende der Nachbarschaftsvereinigung, erinnert sich: "Eigentlich hätten alle Teile für eine Rekonstruktion aufbewahrt werden müssen." Tatsächlich wurden aber nur die schmiedeeisernen Gitter aufbewahrt, die heute zu sehen sind. Über den Verbleib der einstigen Marés-Sandsteine herrscht Unklarheit.
Heute benutzen nur noch Fußgänger das emblematische Bauwerk. Ex-Bürgermeisterin Cirer meint zwar, dass die Arbeiten eine deutliche Verbesserung für die Anwohner gebracht haben. Sie räumt aber auch ein, dass man anders hätte vorgehen können und dass das Projekt einen enormen "Verschleiß" für die Stadtregierung bedeutet hatte. (zap)