In seinem vierten Jahr tafelt das Evolution Mallorca International Film Festival (10. bis 15. November) üppig auf. Rund 60 Streifen stehen im Cineciutat auf dem Programm, Spiel- und Dokumentarfilme in kurz und lang, außerdem Musikvideos, Experimental- und Kunstfilme. Auch an die Kinder ist gedacht. MM pickt die Höhepunkte heraus.
Soweit nicht anders angegeben, finden alle Aufführungen im Cineciutat im Carrer de l'Emperadriu Eugènia 6 in Palma statt. Eintritt pro Filmblock: 6 Euro; Festivalpass: 50 Euro; Eröffnungsgala im Teatre Principal mit vorherigem Champagner-Cocktail im Caixa Forum: 25 Euro. Tickets, Programm, weitere Infos: www.evolutionfilmfestival.com.
Eröffnungsgala mit Iggy Pop: Der "Godfather des Punk" spielt in "Blood Orange" den alternden, halb blinden Rockstar Bill, der mit seiner jüngeren, promisken Ehefrau Isabelle auf einer Finca auf Ibiza lebt. Eines Tages taucht Lucas, ein ehemaliger Liebhaber von Isabelle, auf. Er behauptet, sie habe ihn um sein Erbe gebracht. Bill lädt ihn ein zu bleiben, womit eine Katastrophe ihren Lauf nimmt. Der Film wird zur Eröffnung des Festivals am Dienstag, 10. November, um 21 Uhr im Teatre Principal in Palma gezeigt. Iggy Pop hat wegen einer Erkrankung seine Anwesenheit bei der Gala leider abgesagt.
Um Liebe, kulturelle Unterschiede und Freundschaft geht es in "Stones From The Desert". Das englischsprachige Spielfilmdebüt mit spanischen Untertiteln der Andratxer Brüder Max Olivier und Bruno Rubin läuft am Mittwoch, 11. November, um 19.30 Uhr im Cineciutat. Der Plot: Drei Freunde wollen in einem arabischen Land Drogen kaufen. Dabei verliebt sich einer in eine verheiratete Frau. Das Paar wird ertappt, und der Liebhaber muss sich entscheiden, ob er fliehen oder die Frau vor der Steinigung retten will - ein ernstes Thema, umgesetzt mit Comedy-Inhalten. Für die Mallorca-Premiere haben sich Olivier und Rubin kreative Freiheit ausbedungen, was immer das heißen mag ....
Festival-Direktorin Sandra Seeling als Schauspielerin kann man am Mittwoch, 11. November, erleben. Sie ist Protagonist im englischsprachigen Streifen "The Ring Thing" der deutschen Regisseurin Friedericke Jehn. Zu sehen ist er im Kurzfilmblock um 17.30 Uhr.
Liebesgeschichten über alle Geschlechter- und Altersgrenzen hinweg erzählt am Freitag 13. November, um 19 Uhr "Barcelona nit d'hivern". Vorgänger des katalanischen Spielfilms mit englischen Untertiteln war "Barcelona nit d'estiu", der mit fünf Wochen am längsten im Cineciutat lief.
Der mallorquinische Regisseur Pep Bonet ist bekannt für harte Kost. Sein Spielfilm-Debüt "Ponerse al día" handelt von einem sadistischen Psychopathen. Der spanischsprachige Kurzfilm mit englischen Untertiteln steht am Samstag, 14. November, um 21.30 Uhr auf dem Programm.
Gefangen und verletzt am Fuß einer Klippe: In der Situation des Steinschleuderers in dem wortlosen mallorquinischen Spielfilm "Sling Shot" von Àlex Marín möchte wohl niemand stecken. Der Streifen läuft am Sonntag, 15. November, im Kurzfilm-Block um 15.30 Uhr. Festival-Direktorin Seeling über den Darsteller Diego Ingold: "Er muss nach Hollywood!"
Die Kinder sind flügge, Weihnachten steht vor der Tür. In dieser Situation muss Maria lernen, was es heißt, allein zu sein. Der deutsche Kurzspielfilm "Maria" wird am Sonntag, 15. November, um 15.30 Uhr gezeigt.
Um Beziehung und verborgene sexuelle Wünsche geht es in dem deutschen Spielfilm "Nachthelle" von Florian Gottschick. Ein schwules und ein heterosexuelles Pärchen kehren gemeinsam an den Ort ihrer Jugend zurück. Dabei brechen unerwartet Gefühle und Erinnerungen auf. Spanien-Premiere ist am Samstag, 14. November, um 19 Uhr.
Ganz ohne Worte kommt die ukrainisch-niederländische Produktion "The Tribe" aus. Für Festival-Direktorin Seeling ist der preisgekrönte Spielfilm am Samstag, 14. November, um 23.30 Uhr das große Highlight. Er handelt von Kriminalität und Prostitution, Liebe und Hass an einem Internat für taube Kinder, deren Gemeinschaft einer mafïösen Organisation ähnelt.
Spektakuläre Aufnahmen aus dem Himalaya zeichnen den englischsprachigen Doku-Film "Alegria" des Schweizer Extremsportlers Christoph von Toggenburg aus. Er filmte sich selbst bei der Überquerung des asiatischen Hochgebirges mit dem Fahrrad und scheute dabei keine Mühen. Zu sehen ist dies am Freitag, 13. November, im Kurz-Doku-Block um 14 Uhr.
Komplett auf Mallorca gedreht wurde der deutsche Spielfilm "Die Geschichte vom Astronauten". Er handelt von der Schriftstellerin Charlotte, bei der sich Realität und Fiktion zu vermischen beginnen. Der Film wird bei der Eröffnungsgala mit dem Evolutionary Island Award ausgezeichnet werden und läuft am Donnerstag, 12. November, um 21 Uhr.
Der beinamputierte Rennfahrer Alex Zanardi ist Protagonist des deutsch-englischen Dokumentarfilms "No Limits" von Tim Hahne, der am Donnerstag, 12. November, um 16 Uhr Spanien-Premiere hat.
Weltpremiere feiert am Sonntag, 15. November, um 15.30 Uhr der amerikanische Kurzspielfilm "A Candid Affair". Dank einer jungen Kellnerin überwindet ein Literat mittleren Alters seine Schreibblockade.
Kinder ab acht Jahre kommen am Sonntag, 15. November, um 14 Uhr auf ihre Kosten. Für sie stehen sechs Kurzproduktionen auf dem Programm. Darunter befinden Zeichen- und Stopptrick- sowie Abenteuerfilme.
Bekannte Filmspeisen wird Sternekoch Marc Fosh am Mittwoch, 11. November, ab 18.30 Uhr, auf dem Gelände des S'Escorxador im Mercado Gastronómico San Juan bei einem Schaukochen zubereiten. Dazu wird ein Zusammenschnitt aus Streifen wie "Pulp Fiction" "Ratatouille" und "Chocolat" abgespielt. Menü: 30 Euro.