Der Tod kam im Mai wie aus heiterem Himmel. Die Einwohner von vier Dörfern in der ostspanischen Provinz Castellón blickten neugierig in die Höhe, als die drei Maschinen sich näherten. Dass Flugzeuge die abgelegenen Nester überflogen, kam nicht alle Tage vor. Die Kinder sprangen vor Freude auf und ab und winkten den sich nähernden Maschinen zu. Dann plötzlich näherten sich die drei Maschinen den Dörfern im Sturzflug und klinkten im letzten Moment vor dem Abdrehen Gegenstände aus. Die Bomben detonierten und töten 38 Menschen.
Die Zerstörung der vier Dörfer Benassal, Vilar de Canes, Albocàssar und Ares de Maestrat im Jahre 1938 war lange Zeit ein Tabu-Thema in der Lokalhistorie. Bis sich knapp 80 Jahre nach dem Ereignis ein junger Mann anschickte, die Wahrheit über den Luftangriff herausfinden zu wollen.
Vor Ort war stets davon die Rede gewesen, die rotspanische Luftwaffe habe die Ortschaften in Schutt und Asche gelegt. Doch dann stieß der Forscher im Militärhistorischen Archiv in Freiburg auf eine Akte mit vielen Fotos. Die Dokumente belegen ein Geheimexperiment, mit dem die deutsche Legion Condor in Spanien neuartige Waffen- und Flugzeugtypen testete. Unter realen Bedingungen.
Das „Experimento Stuka” ist ein Dokumentarfilm über die Suche nach Antworten. Er wird am 8. November um 20.15 Uhr im Kino Ocimax erstmals in Palma zu sehen sein. Der Eintritt beträgt vier Euro. Zwei weitere Termine sind in Planung.