"Ein Bild sagt mehr als Tausend Worte“, lautet eine Redensart. Bei Saxa sind es dagegen mehr als Tausend Worte, die ein Bild ausmachen. Seit 2005 gibt der Künstler Texten ein Gesicht – oder auch Gesichtern und Gebäuden einen Text. Wortmalerei nennt er diese Kombination aus Wort, Sprache und Malerei.
„More than words“ heißt seine Ausstellung, die – in Zusammenarbeit mit der Galería K in Palma – diesen Freitag, 14. Juni, um 19.30 Uhr im Rathaus von Santanyí an der Plaça Major 12 eröffnet wird. Der Künstler wird bei der Vernissage anwesend sein und auch Fragen zu seinen Bildern beantworten.
Saxa heißt mit bürgerlichem Namen Dr. Sascha Lehmann. Sein Künstlername entstand schon in jungen Jahren. Als Folge von zahlreichen Urlauben in Katalonien ersetzte er das „sch“ in seinem Namen durch das katalanische „x“, das wie das deutsche „sch“ ausgesprochen wird – wenngleich viele Deutsche „Saksa“ sagen.
Geboren 1975 in Siegen, studierte Saxa in Köln Medizin, promovierte zu dem Thema „Lebensqualität in der Kinder- und Jugendpsychiatrie” und setzte dann einen Schlusspunkt hinter seine medizinische Laufbahn. Seither arbeitet er als Künstler in Köln.
Bei seinen Arbeiten trägt Saxa mit Tusche Zitate, Texte, Lyrik verschieden dick auf Leinwand auf. So erhalten etwa der Kölner Dom und die Kathedrale von Palma Form und Gestalt, aber auch die unterschiedlichsten Persönlichkeiten, von Karl Marx bis Konrad Adenauer, Marilyn Monroe bis Anthony Hopkins, Giuseppe Verdi bis Amy Winehouse.
Hundert mal hundert Zentimeter ist die Grundgröße seiner Bilder. Das kann auch mal mehr werden. Das Porträt von Martin Luther, handgeschrieben aus dessen 95 Thesen, entstand aus 2650 Worten auf vier Quadratmetern. Das Bild war während des Reformationsjahrs in verschiedenen Kirchen, Museen und anderen öffentlichen Orten Deutschlands und in Straßburg (Frankreich) zu sehen.
Warum er seine Bilder aus Texten schafft? Weil er Worte liebt. „Worte sind für mich wichtige Werkzeuge bei meiner künstlerischen Auseinandersetzung mit Menschen und deren Geschichten. Lesen und Schreiben, Hören und Sprechen dienen dem Dialog“, sagt der Künstler.
Seit seiner Jugend schreibt er Gedichte und Geschichten. Doch im Land der Dichter und Denker nahm fast niemand Notiz davon. Für Saxa kein Grund, das Handtuch zu werfen. Statt dessen, so der Künstler, suche er stets nach neuen Formen und Möglichkeiten des Ausdrucks. Sein Anliegen: Begeisterung zeigen – „für unsere wundervolle Sprache, für Geschichten, für Kommunikation und Dialoge und nicht zuletzt für unsere Handschrift. Sie ist für mich so einzigartig und aussagekräftig wie jeder Einzelne von uns …“
In der Ausstellung in Santanyí wird eine Auswahl aus verschiedenen Werkzyklen gezeigt, darunter Wortmalerei und WOW. Hinter diesem Kürzel verbergen sich die Worte „Wine On Wall“ (Wein auf Wand): Dabei nutzt Saxa feinen Wein wie Aquarellfarbe, um mittels Wortschablonen Ausschnitte seiner Gedichte auf Papier zu bringen.
Die Ausstellung kann man bis Samstag, 13. Juli, während der Öffnungszeiten des Rathauses werktags von 9 bis 20.30 Uhr und samstags von 9 bis 14 Uhr besichtigen.