Fotografien von Donald G. Murray zeigt eine Ausstellung im Kloster der Puríssima Concepció in Palma. Zu sehen sind Aufnahmen des kanadischen Fotografen, der 1943 in Toronto geboren wurde und in diesem Jahr in Palma starb, die in in den vergangenen 30 Jahren entstanden.
Murray habe es vermocht, mit der Kamera die Seele von Denkmälern, Herrenhäusern, Klöstern und Stiften einzufangen, sagt der Autor und Historiker Jaume Llabrés. Zusammen mit Aina Pascual, der Witwe des Fotografen, hat er die Schau kuratiert. Sie umfasst 66 Bilder sowie persönliche Dokumente und eine Auswahl von Magazinen und anderen Veröffentlichungen, an denen Murray arbeitete, bevor er sich auf Mallorca niederließ und auch als er bereits auf der Insel lebte.
Die Ausstellung ist eine Hommage an Murray. Dass sie im Kloster der Puríssima Concepció stattfindet, ist kein Zufall. Denn Pascual und Llabrés haben die Kulturgüter des Klosters, das über Jahrhunderte von Kapuzinerinnen bewohnt wurde und heute von Franziskanerinnen geführt wird, katalogisiert. Murray begleitete diese Arbeit intensiv – als Fotograf, Gestalter von Katalogen, Plakaten und Broschüren für die kulturellen Aktivitäten und die Instandsetzung des Klosters.
Doch nicht nur Aufnahmen vom Konvent werden in der Ausstellung gezeigt. Das Publikum kann Bilder zu verschiedenen Themen sehen, die mit Mallorca in Verbindung stehen: Frauenklöster, Herrenhäuser, historische Gärten, Landgüter und ländliche Gebiete, die Landschaft und die Stadt Palma.
Die Ausstellung von Murray fällt mit den Feierlichkeiten zum 25. Jahrestag des 1995 begonnenen Kulturprojekts zur Wiederherstellung des Klosters zusammen, die im vergangenen Jahr wegen der Pandemie nicht stattfinden konnten. Treibende Kraft dieses Projekts waren Pascual und Llabrés.
Dank der beiden Historiker konnte 1996 die historische Krippensammlung des Konvents erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Diesen Krippen widmete Murray im selben Jahr einen seiner 15 Kataloge. Sein letztes Werk dieser Art wurde 2012 unter dem Titel „El pesebrismo en Cataluña y Mallorca“ (Das Krippentum in Katalonien und auf Mallorca. 17. bis 20. Jahrhundert) veröffentlicht.
Im Gegensatz zu 2020 kann die Krippensammlung des Klosters dieses Jahr wieder besichtigt werden.
Sie ist im alten Werkraum des 1712 erbauten Klosters untergebracht. Dort befindet sich auch die monumentale Barock-Krippe, die in einer Art Kapelle untergebracht ist, die durch Türen mit gemalten, auf Rahmen montierten Stoffen verschlossen ist. Sie beherbergt Figuren in Kostümen aus dem frühen 18. Jahrhundert sowie eine Reihe von Hirten, die ebenfalls im 18. Jahrhundert aus Papierbrei und geleimtem Stoff gefertigt wurden.
In der Mitte des Raumes befindet sich die so genannte Gründerkrippe aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, die zusammen mit einer sehr bemerkenswerten Gruppe von Hirten, die aus polychromem Ton gefertigt sind, ausgestellt wird.
Im restlichen Raum sind fünf Krippen zu sehen, die von den alten Kapuzinernonnen geschaffen wurden, Landschaften und Höhlen mit einer ganzen Reihe von Figuren aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Hervorzuheben sind die Hirten- und Krippenszenen aus Manacor aus dem 18. Jahrhundert, die mit der Werkstatt des Mestre de les Verges Rosses (1750-1815) in Verbindung stehen, dem „Meister der rosafarbenen Jungfrauen“, der vermutlich in Manacor lebte.
Bemerkenswert ist auch die ausgeschnittene Krippe mit einer Prozession der Heiligen Drei Könige, die vermutlich aus dem 17. Jahrhundert stammt.
Die Ausstellungen kann man bis Dienstag, 4. Januar, besichtigen. Kostenlose Führungen gibt es um 10.30, 11.30, 12.30, 17.30, 18.30 und 19.30 Uhr. Anmeldungen per WhatsApp (646-965901) oder E-Mail (guia sureda@gmail.com) mindestens einen Tag im Voraus sind erforderlich und sind erst nach Bestätigung gültig. An Silvester und Neujahr bleibt das Kloster im Carrer de les Caputxines 14 geschlossen.