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Ausflugstipp: Die schönsten Seiten von Manacor

MM ging mit den Fremdenführern Ingrid Flohr und Maria Sureda auf Erkundungstour durch Mallorcas Perlenstadt

Der Kreuzgang des Klosterhofes von Manacor besticht durch seine verzierten Säulen und Pfeiler.Fotos: gwo

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Um eines vorwegzunehmen: Der schönste Ort in Manacor ist der Klosterhof Sant Vicenç Ferrer. Im Zentrum der Stadt und in Laufweite des Bahnhofes gelegen, versprüht dieses Fleckchen Erde Ruhe und Frieden. Eine Gruppe der Kultur-Managerin Ingrid Flohr schlendert mußevoll durch den Kreuzgang und über den Innenhof mit Orangenbäumen und Brunnen. Jüngst zeigte die mittlerweile für ihr Fachwissen und ihr beispielhaftes Deutsch bekannte mallorquinische Fremdenführerin Maria Sureda Interessierten ihre Heimatstadt.

In der idyllischen, nach dem Barockschema errichteten Anlage erzählte Sureda: „Der Bau des Kreuzgangs hat lange gedauert, weil die Mönche sich nicht entscheiden konnten, wie die Verzierung sein sollte und viel darüber diskutierten.” Der Klosterhof wurde im 19. und 20. Jahrhundert zu immer wieder anderen Zwecken genutzt: als Telegrafenamt, als Gefängnis und mehr. Heutzutage sind hier Räumlichkeiten der Stadtverwaltung wie die städtische Bibliothek untergebracht.

Der Kreuzgang war auch für Teilnehmer Kay aus Essen der Höhepunkt der Führung. Der Privatier, der seit 1987 mit Mallorca verbunden ist, nannte die Bogen-Konstruktion „beeindruckend” und schwärmte von den „fundierten und interessanten Schilderungen in einwandfreiem Deutsch” von Maria Sureda. „Ich kenne die Insel schon seit vielen Jahren, habe Manacor aber erst jetzt mit den Augen einer talentierten Führerin kennengelernt. Sie hat uns Ecken gezeigt, die man so in ihrer Schönheit nicht vermutete”, war Kays Resümee.

Der nächste Blickfang auf einer Tour durch Manacor ist der Torre del Palau. Er thront majestätisch in der Fußgängerzone im Zentrum der Stadt, an der Plaza Rector Rubí. Der Turm ist das einzige Element, das vom ehemaligen Königspalast aus dem 14. Jahrhundert erhalten ist, welcher von Jaume II. als vorübergehende Residenz für die Könige von Mallorca erbaut worden war. „Eine Zeit lang hatte er mehr als die vier Zinnen, die der Turm jetzt aufweist. In den 60er Jahren war es eine Mode, solche Zinnen zu bauen wie in Sant Salvador von Artà oder im Castell de Capdepera. Als der Turm saniert und restauriert wurde, sind nur die originalen Zinnen geblieben”, berichtete Maria Sureda.

In seiner Herrlichkeit übertroffen wird der Torre noch von der ein paar Schritte entfernten Pfarrkirche Nostra Senyora dels Dolors: Der renommierte mallorquinische Architekt Gaspar Bennàssar, der in Palma für zahlreiche Jugendstilbauten verantwortlich zeichnete, errichtete den schönen Glockenturm. Nach mehreren vorherigen Bauten auf dem Grundstück, auf dem die Kirche heute steht, wurde diese Ende des 19. Jahrhunderts errichtet. Das Gotteshaus ist im neugotischen Stil erbaut und weist einen Grundriss in Form eines lateinischen Kreuzes auf. Ansprechend ist vor allem ihr Äußeres bei gutem Wetter von der Froschperspektive aus.

Zu guter Letzt sei Manacor-Besuchern noch das ehemalige Gesellschaftszentrum Fonda Femenias im Rücken der Pfarrkirche empfohlen. 1871 wurde der Komplex bestehend aus Café-Casino, Hotel und Theater von Francesc Femenías Estrany erbaut, der in Argentinien zu Reichtum gelangt war. Die Gäste der damaligen Luxus-Herberge waren „reiche Familien, die hier aus Palma kommend übernachteten, um die Drachenhöhlen zu besichtigen“, erklärte Fremdenführerin Sureda. Begeistert ließ sie ihr Publikum mit der Information zurück, dass jener Herr Femenías 1889 das Gebäude des heutigen Hotels THB Felip baute, das als ältestes seiner Art auf Mallorca gilt.

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