Stefan Brunner vom Restaurant Schwaiger in Palma ist sehr zufrieden mit dem Jahr 2024. Und es ist ja noch nicht zu Ende. Denn gerade jetzt herrscht noch einmal Hochbetrieb in dem Lokal in Palma. „Traditionell sind wir in den Monaten Oktober, November und Dezember immer sehr gut gebucht”, sagt Stefan Brunner. „Da ist es schwierig, einen Platz zu bekommen, egal, ob mittags oder abends.” Hinzu kommt, dass in dieser Zeit zahlreiche Firmen, darunter auch große, internationale Unternehmen, ihre Mitarbeiter zu einer Weihnachtsfeier ins Schwaiger einladen.
Auch im Sommer lief das Restaurant hervorragend. „Das lag nicht zuletzt daran, dass es nicht ganz so heiß war in diesem Jahr und wir unser Restaurant gut auf eine angenehme Temperatur kühlen konnten. Das ist bei unseren großen Glasflächen bei Außentemperaturen von 40 Grad und mehr mitunter nicht ganz einfach.”
Welches Gericht war 2024 besonders gefragt? „Momentan sind unsere knusprigen Gänse wieder sehr beliebt. Aber auch der Steinbutt in Salzteig, serviert mit einer Pasta mit Safran-Sauce und Schnittlauch-Beurre-Blanc, geht immer!” Mit welchen Gefühlen schaut Stefan Brunner ins Jahr 2025? „Ich bin sehr optimistisch, auf dass es immer noch besser wird!”
Auch Heidi Lübke, Kopf und Seele des Restaurants Spoon im Hafen Puerto Portals, sagt: „Für uns war die Saison 2024 positiv”. Und das, obwohl von Februar bis Juli der Meeresboulevard in dem Nobelhafen baulich umgestaltet wurde. „Das war Hardcore, es wurde von morgens bis abends getackert”, erzählt Heidi Lübke. Doch ihre Kunden, darunter viele Stammgäste aus England, Deutschland und Skandinavien, haben die Treue gehalten. Nach der Devise: „Wir sind hier wegen des guten Essens und beachten die Baustelle gar nicht!”. Das Wiener Schnitzel aus Kalbfleisch mit lauwarmen Kartoffel-Gurken-Salat war dabei besonders begehrt. „Andere Gäste kommen auch so gern wegen der Kalbsleber zu uns”, erzählt Heidi Lübke.”
Als dann die Bauarbeiter Ende Juli abgezogen waren, ging es richtig rund. Zumal die Gäste nun direkt am Wasser sitzen können. „Es ist mit den Palmen und großen, blühenden Pflanzen ein ausgesprochen schönes Flair entstanden – wie in Saint-Tropez oder Mykonos”, schwärmt Heidi Lübke. „Wir sind super happy!” Auf das Jahr 2025 blickt sie zuversichtlich. Preiserhöhungen sind derzeit nicht geplant. Ohnehin ist Heidi Lübke überzeugt, „dass eine hochwertige Gastronomie in einem familiären Restaurant nicht teuer sein muss”. Gerade freut sie sich auf den Weihnachtsmarkt in Puerto Portals, der am 13. Dezember startet. Dort wird auch das Spoon einen Stand haben und die Besucher zünftig mit Bratwürstchen, Sauerkraut und einer hausgemachten Kartoffelsuppe verwöhnen.
Andreas Berger, Geschäftsführer vom Mola Restaurant und der Weinbar Mas Mola in Palmas Szeneviertel Santa Catalina, berichtet, dass 2024 für Gastronomen wie ihn keine einfache Saison war. Der Grund: „Es war eine große Herausforderung, gutes, qualifiziertes, zuverlässiges Personal zu bekommen.” In seinen beiden Lokalen sind derzeit zwölf Mitarbeiter beschäftigt. Das Restaurant Mola Portixol habe er wegen Personalmangels schließen müssen.
Bereits am 5. Dezember 2024 öffnete die Portixol-Dependance für sechs Wochen bis zum 19. Januar 2025 als Pop-up-Restaurant. Dann übernimmt dort der Spitzenkoch Pascal Schmutz am Herd die Verantwortung. Äußerst praktisch: Er bringt direkt selbst sechs Mitarbeiter mit auf die Insel. Insgesamt ist auch Andreas Berger mit den Umsätzen 2024 durchaus zufrieden. Wie blickt er auf 2025? „Sehr erwartungsvoll und voller Vorfreude!”
Hubert und Tetyana Lehmann, Inhaber des Restaurants und der Event Location Port Verd del Mar östlich von Son Servera, blicken zufrieden auf die Saison 2024. „Wir hatten ein durchgehend gutes Jahr”, betont Hubert Lehmann. „Seit zwölf Jahren bieten wir in unserem Familienbetrieb ausschließlich frische Produkte und einen guten Service in einer einzigartigen Lage an, das trägt natürlich dazu bei, dass die Gäste immer wieder gern zu uns kommen.” Und diese sind international, darunter viele Besucher aus Deutschland, Spanien, Österreich und der Schweiz. „Die Gäste mögen es, auch beim Personal immer wieder auf bekannte Gesichter zu stoßen”, so Hubert Lehmann. „Wir sind froh, dass unsere Mitarbeiter schon über viele Jahre bei uns sind. Wir arbeiten ausschließlich mit ansässigem Personal, also nicht mit Zugereisten, die kommen und gehen.” Das Restaurant Port Verd del Mar in erster Meereslinie öffnet wieder Anfang Februar 2025 seine Türen.
Für Josef Sauerschell und seine Frau Leonor Payeras war 2024 ebenfalls ein gutes Jahr. Mittlerweile steht ja der frühere Ein-Sterne-Koch aus Deià wieder höchstselbst am Herd des Restaurants Ca ses Sauerschell’s. „Wir haben dieses Jahr schön gearbeitet und schön gekocht für einen kleinen Kreis von Gästen, wie immer mit Herz und Leidenschaft”, verrät Leonor Payeras. Es geht eben doch nicht ohne Restaurant bei diesen beiden Vollblut-Gastronomen … „Wir haben jetzt ein kleines Team, meinem Mann hilft eine Person in der Küche, mir eine Person im Service. Es kommen viele Stammgäste! Bei uns haben jetzt 20 bis 25 Gäste Platz.” Und sie fügt lachend hinzu: „Wir machen uns nicht mehr verrückt.” Die Töchter des Paars, die ursprünglich das Restaurant Es Racó d’es Teix als Ca ses Sauerschell’s weiterführen wollten, gehen mittlerweile eigene Wege, haben alle einen festen Job.
Was war eine Herausforderung im Jahr 2024? „Die Menschen, die zu uns kommen, leiden immer mehr unter Allergien und Unverträglichkeiten, das ist manchmal nicht so einfach zu managen”, sagt Josef Sauerschell. Mittlerweile ist er 70 Jahre alt. Doch ans Aufhören denkt er nicht mehr. „Es tut ja auch gut, wenn unsere Gäste sich freuen und zufrieden sind.” Den lieben langen Tag nichts zu tun, kann er sich ohnehin nicht vorstellen. Und so geht es erstmal weiter mit seiner köstlichen Fischsuppe, seinem berühmten Lammkarree in Olivenkruste und den Hummer-Ravioli in der passenden Jahreszeit. Spätestens Ende März 2025 steht der Meister nach der Winterpause – inklusive Auszeit in Deutschland – wieder in Deià an Töpfen und Pfannen. Und Leonor Payeras ist wieder die gute Seele im Service, hochprofessionell und sehr herzlich.