Die konservative Partei (PP) auf den Balearen steht vor einer Zerreißprobe. Mehrere PP-Bürgermeister lehnen sich gegen die geplante Abwertung des Catalán auf. Nun drohen ihnen parteiinterne Disziplinarverfahren.
Die konservative Balearen-Regierung plant eine Gesetzesänderung, die den Gebrauch des Castellano auf Kosten des Catalán stärkt. Auf Mallorca gibt es reichlich Widerstand gegen das Vorhaben – nun offenbar auch innerhalb der eigenen Partei.
Wortführer der parteiinternen Kritiker ist Antoni Pastor, Bürgermeister von Manacor. Der dortige Stadtrat hatte kürzlich mit den Stimmen aller Parteien beschlossen, Einspruch gegen das Gesetzesvorhaben einzulegen. Auch die konservativen Bürgermeister von Sa Pobla und Pollença haben sich gegen das Projekt ausgesprochen. Alle drei betonten laut Medienberichten, sie blieben trotz der drohenden Disziplinarverfahren bei ihrer Haltung.
Die Balearen-Regierung plant, den Status des Catalán dahingehend abzuwerten, dass Kenntnisse der Inselsprache nicht mehr zwingendes Kriterium bei der Einstellung von Beamten und Verwaltungsangestellten sein soll.
Außerdem dürfen die Stadt- und Gemeinderäte in Zukunft entscheiden, ob sie Orts- und Straßennamen auf Catalán oder Castellano ausschildern. Bisher hat die katalanische Variante Vorrang.
Das geplante Gesetz hat massiven Widerstand in der Bevölkerung hervorgerufen. Vor allem Linksparteien, aber auch Kulturorganisationen und Gewerkschaften laufen gegen das Vorhaben Sturm.