Zum ersten Mal in der Geschichte muss ein Mitglied der spanischen Königsfamilie als Beschuldigter vor Gericht aussagen. Die Spannung steigt vor dem erzwungenen Auftritt Iñaki Urdangarins am Samstag, 25. Februar, in Palma.
Der Schwiegersohn des Königs gilt als einer der Hauptverdächtigen im Korruptionsfall "Nóos". Er soll sich auf Kosten der Steuerzahler bereichert haben.
Über ein Firmengeflecht habe er Summen in Millionenhöhe veruntreut, die von der Balearen-Regierung ursprünglich an die gemeinnützige Stiftung Nóos gegangen waren, so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft.
Urdangarin wird am Samstagmorgen vor Gericht in Palma erscheinen müssen. Seit Tagen berichten die Medien ausführlich über den bevorstehenden Auftritt des Ehemannes von Königstochter Cristina.
Mit besonderer Spannung wird die Entscheidung erwartet, ob Urdangarin tatsächlich wie alle anderen Beschuldigten zu Fuß zum Gerichtsgebäude gelangen wird, oder ob er eine Sonderbehandlung erfährt.
Mehrere linksgerichtete Gruppierungen haben bereits zu Protesten vor dem Gerichtsgebäude aufgerufen. Außerdem werden Dutzende Journalisten erwartet. Polizei und Sicherheitsbeauftragte des Königshauses haben Bedenken angemeldet und fordern eine Ausnahmeregelung für Urdangarin.
Er könnte per Auto direkt in den Innenhof des Gerichstgebäudes gebracht werden. Bisher hat die balearische Justizverwaltung dazu jedoch keine Genehmigung erteilt.