Arbeitgeber und Gewerkschaften haben sich noch immer nicht einigen können. Also droht vom 20. bis zum 22. Juli weiterhin Chaos auf der Insel. Die Hotelangestellten und die Fahrer der Touristenbusse halten ihre Streikdrohung aufrecht.
Während also in den Hotels am Freitag, 20. Juli, Ausnahmezustand herrschen könnte, wollen die Busfahrer den Verkehr vom und zum Flughafen sowie von und zu den Häfen am Samstag und Sonntag, 21. und 22. Juli, lahmlegen.
Ohne den touristischen Busverkehr geht auf Mallorca in der Hochsaison nichts, wie vergangene Streiks gezeigt haben. Zuletzt blockierten die Busfahrer im August 2011 sowohl den Flughafen als auch den Hafen in Palma. Tausende Urlauber saßen fest, verpassten ihre Heimflüge oder kamen erst mit stundenlanger Verspätung in ihren Hotels an.
Laut Schätzungen internationaler Reiseverbände wären von den Streiks 500.000 Touristen betroffen. Mallorcas Tourismusunternehmer, Verbände und Regierungspolitiker befürchten negative Auswirkungen, nicht nur der Streiks, sondern bereits der Streikandrohung.
Die Vorsitzende des balearischen Reisebüroverbandes, Silvia Riera, bezeichnete das Vorgehen der Gewerkschaften als „unzumutbar". „Sie spielen mit den wirtschaftlichen Interessen der Inseln", sagte Riera der Tageszeitung „Ultima Hora". Es sei jetzt angesichts der angespannten Wirtschaftslage nicht der Moment für Streiks.
„Der Schaden ist ohnehin schon angerichtet." Wegen der Streikandrohung gebe es bereits Umbuchungen in andere Ferienregionen, Spätbucher entschieden sich gegen Mallorca.
Der balearische Verkehrsminister Gabriel Company rief die Verhandlungsparteien dazu auf, „jede Möglichkeit auszuschöpfen, um den Streik zu verhindern". Sowohl Gewerkschaften als auch Arbeitgeber bekunden ihre Bereitschaft zu weiteren Verhandlungen.
Es ist also möglich, dass die Streiks in letzter Minute doch noch abgesagt werden. In den Tarifverhandlungen, die normalerweise lange vor Beginn der Hauptsaison beendet sind, geht es vor allem um Gehaltserhöhungen, Arbeitszeit und sonstige Arbeitsbedingungen.