Die acht nagelneuen Pavillons sind einzugsbereit. Ab Anfang November sollen hier die Schüler der privaten Ecolea-Schule in Marratxí unterrichtet werden. Bislang wurden sie im nebenan liegenden Gebäude, einer ehemaligen Posessió, unterrichtet. 400.000 Euro wurden aus privaten Mitteln investiert, und auch auf Qualität wurde geachtet. "Wir können noch einen zweiten Stock draufsetzen", sagt Olaf Larsen, Vater eines Schulkindes und einer der Initiatoren. Alles ist feuerfest, isoliert, beheizbar, sogar Rollstuhlrampen gibt es.
Man versucht, alles perfekt zu machen an der Ecolea-Schule, die ein Ableger des gleichnamigen Schulbetreibers aus Schwerin ist. Aber auch ein Jahr nach dem Startschuss fehlt ihr noch die Betriebserlaubnis der hiesigen Behörden und damit der Eintrag ins Schulregister.
Ecolea befindet sich in einer Zwickmühle: Das spanische Gesetz verlangt für die Genehmigung einer ausländischen Schule eine Bestätigung der diplomatischen Vertretung, die bescheinigt, dass es sich um eine offizielle Angelegenheit handelt. Die deutsche Botschaft in Madrid muss wiederum die Kultusministerkonferenz der Länder (KMK) konsultieren. Diese hat den Antrag der Ecolea jedoch abgelehnt. Auf MM-Anfrage sieht man bei der KMK "keinen weiteren außenkulturpolitischen Bedarf", eine Schulgründung auf Mallorca "zu fördern und anzuerkennen".
In keinem Land der Welt sei die Dichte der geförderten deutschen Auslandsschulen so hoch wie in Spanien, sagt ein Sprecher. Diejenigen, die bestätigen, dass die Ecolea eine anerkannte Schule ist, das Kultusministerium Mecklenburg-Vorpommern, lassen spanische Behörden nicht gelten, denn sie sind keine Bundesbehörde.
Ecolea-Geschäftsführer Sven Olsen beruft sich indes auf die EU-weit gültige Niederlassungsfreiheit und betreibt die Ecolea derzeit als eine Filiale aus Schwerin. Das sei zwar legal, dennoch sehe er diesen Zustand als Provisorium. "In spätestens sechs Wochen wird es eine Lösung geben", sagt er gegenüber MM. Man überprüfe derzeit intensiv, inwieweit das Schulkonzept mit dem spanischen System vereinbar sei.
Dann sei der nächste Schritt eine Anmeldung auf Mallorca. Mit den deutschen Behörden, glaubt Olsen mittlerweile, werde das Ganze zu schwierig oder zumindest zu langwierig.