Hundekot auf den Bürgersteigen und Straßen ist ein Ärgernis für viele Menschen auf Mallorca, insbesondere wenn sie wieder einmal voll ins "Glück getreten sind". Jetzt hat eine Unternehmervereinigung in Inca das Rathaus aufgefordert, eine Datenbank über alle in der Stadt lebenden Hunde einzurichten. Mittels Gen-Probe aus einem Hundehaufen auf der Straße wird es dann möglich sein, den Halter rasch ausfindig machen und belangen zu können.
Das Rathaus sagte eine Prüfung des Vorschlages der Geschäftsleute zu, traf aber noch keine Entscheidung. Notwendig wäre im Falle einer Zustimmung eine neue Stadtverordnung für Sauberkeit auf öffentlichen Straßen und Plätzen.
Bei der Anhörung im Rathaus war auch der Vertreter einer Firma dabei, die Gen-Analysen von Hundeexkrementen durchführt. Es soll sich um das einzige zertifizierte Labor dieser Art in Spanien handelt.
Völlig aus der Welt ist das Projekt nicht. Auch andere Orten auf Mallorca wie etwa Esporles haben sich schon einmal mit dem Aufbau einer solchen Datenbank zum Abgleichen der Hunde und ihrer Hinterlassenschaften auseinander gesetzt. Vorreiter auf den Balearen ist das Rathaus von Sant Antoni auf Ibiza. Es gab im Januar grünes Licht für den Aufbau einer Gen-Datenbank der örtlichen Hunde und nahm auch die Überarbeitung einer neuen kommunalen Verordnung in Angriff. Wie die spanische MM-Schwesterzeitung Ultima Hora berichtete, betragen die Kosten für die eine DNA-Analyse von Hundeexkrementen 15 Euro.
Diese Kosten nehmen sich im Verhältnis gering aus neben den Geldstrafen, die Hundehaltern drohen, die den Kot ihrer Vierbeiner achtlos auf dem Fußweg liegenlassen. In Palma müssen ertappte Tierbesitzer seit 2012 Geldbußen in Höhe von 150 bis 3000 Euro zahlen. Das Problem: Meist werden die Herrchen nicht in flagranti erwischt. So kommt es nur selten vor, dass die Polizei die Verunreinigung der Straße ahnden kann.
Pionier in Sachen Hunde-Datenbank ist die spanische Stadt Xativa bei Valencia. Ihr gelang es, das Aufkommen an Hundekot im Ortsbild um über 80 Prozent zu verringern.