Alles beim Alten an Palma de Mallorcas berühmt berüchtigter Partymeile Arenal – so lautet das Fazit der Tageszeitung Ultima Hora zur Feiersaison am Ballermann. "Ein Jahr, nachdem die Politiker eine außerordentliche Plenarsitzung zu den Problemen in unserem Viertel abgehalten haben, hat sich hier nichts geändert", zitiert das Blatt Biel Barceló, den Sprecher der Anwohnervereinigung Arenal.
"Es war wieder ein sehr schwieriges Jahr für uns Nachbarn, weil es die gleichen Probleme wie immer gab." Bezug nimmt Barceló vor allem auf Lärmbelästigung durch grölende Urlauber, Umweltverschmutzung durch achtlos weggeworfenen Müll und Platzprobleme durch sich immer weiter ausdehnende Restaurant- und Caféterrassen.
Dabei waren die neue Landes- und Stadtregierung vor gut einem Jahr mit dem ehrgeizigen Ziel gestartet, am Ballermann "aufzuräumen", erklärten die Strandpromenade und ihre Parallel- und Querstraßen zur speziellen Interventionszone, in der die Polizei mit horrenden Bußgeldern zum Beispiel gegen lärmende, alkoholisierte Touristengruppen vorgehen durfte. Auch wollte die Stadt mit harter Hand bei Hütchenspielern und Straßenhändlern durchgreifen. Immer wieder hielten die Stadtoberen im Laufe des Sommers Pressekonferenzen ab, auf denen mit teils scharfer Rhetorik dem Partytourismus der Kampf angesagt wurde.
Resümee der Anwohner: "Es ist nichts passiert. Die Terrassen sind immer noch überall, Inspektionen von Geschäften und Ladenlokalen gab es auch kaum, nur einige wenige im Juni." Zudem habe man seit Mitte August mindestens 50 Anzeigen wegen Lärmbelästigung bei der Polizei erstatten müssen. Aufgeben will Barceló nicht: "Es genügt nicht, sich zuhause oder in der Bar zu beklagen, wir müssen handeln." (cze)