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Forscher prüfen Einfluss von Palmas Kläranlage im Meer

Im Sommer 2015 wehte am Strand von Ciutat Jardí mehrmals die rote Flagge, es galt Badeverbot, weil die Wasserqualität nicht stimmte. | Jaime Morey

| Ciutat Jardí, Palma de Mallorca |

Ein Forscherteam der Balearen-Universität nimmt nun die Playa Ciutat Jardí unter die Lupe. Die Wissenschaftler wollen herausfinden, ob das Wasser am Stadtstrand von Palma de Mallorca verunreinigt ist. Das berichte die mallorquinische Tageszeitung Ultima Hora. Denn dort führt ein Abwasserrohr der städtischen Kläranlage ins Meer.

Die Nautikzeitung "Gaceta Náutica" hatte kürzlich berichtet, dass auf dem Meeresgrund rote Streifen zu sehen seien, besonders in der Nähe des Abwasserrohrs. Das deute auf Spirulina (auch Blaualge genannt) hin. Diesen Cyanobakterien gehen die Forscher nun nach. "Wir untersuchen, ob dies von organischem Material verursacht wird, das ins Wasser gelangt", erklärt Mikrobiologe Jordi Lalucat. Denn Spirulina sieht normalerweise grün aus, verändert ihre Farbe allerdings beim Zersetzen. Gesucht wird zudem nach Foraminiferen (Einzellern). Auch ein Roboter kommt zum Einsatz, der den Meeresboden abscannt.

Die Playa musste sowohl 2015 als auch diesen Sommer mehrmals gesperrt werden, weil die Wasserqualität nicht in Ordnung war. Dann wehte dort die rote Flagge, es galt Badeverbot. Einer der nahgelegenen städtischen Kläranlagen in Es Coll d'en Rabassa ist regelmäßig bei Regenfällen überlastet, es fließen ungefilterte Abwässer ins Meer.

Die Stadtwerke Emaya betonen, dass die Anlage ansonsten funktioniere und die Verunreinigungen am Strand auch durch den Hafen oder Schiffe entstanden sein könnten.

Seit Jahren soll Palma eine neue Kläranlage bekommen, doch dafür muss die spanische Zentralregierung zustimmen. Das Projekt würde 80 Millionen Euro kosten. (cls)

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