Nach dem Urteil im Fall Nóos auf Mallorca wird die Staatsanwaltschaft voraussichtlich keinen Haftbefehl gegen Iñaki Urdangarin und Diego Torres beantragen.
Das berichtet die Nachrichtenagentur EFE. Demzufolge stellte Staatsanwalt Pedro Horrach bei einem Interview vom Fernsehsender Antena 3 ausgestrahlten Interview in Aussicht, dass gegen Kaution auf eine Inhaftierung verzichtet werden kann. Obwohl die beiden mutmaßlichen Haupttäter zu langer Haft verurteilt wurden, beläuft sich die Strafe für die einzelnen Delikte auf weniger als drei Jahre.
Nur bei mehr als vier Jahren ist in Spanien einstweilige Haft bis zur Rechtskraft eines Berufungsurteils gebräuchlich. Das betrifft meist Drogenhändler, Mörder und andere Schwerverbrecher. Wirtschaftsdelikte werden in aller Regel milder behandelt, wenn nicht besondere Umstände vorliegen, wie es zum Beispiel bei Mallorcas korrupter Ex-Inselratspräsidentin Maria Antònia Munar der Fall war.
Die Richterinnen im Fall Nóos werden im Lauf der Woche über den Antrag der Staatsanwaltschaft zu entscheiden haben. Ob auch der Königsschwager Iñaki Urdangarin und sein Geschäftspartner Torres zu dem Termin erscheinen müssen, oder nur ihre Anwälte, ist bisher noch unklar. (mic)