Der Verein zur Bewahrung der Geschichte Mallorcas, die "Asociación para la Recuperación de la Memòria Històrica de Mallorca", hat vor dem Gericht in Manacor erstmals offiziell Anzeige wegen Menschenrechtsverletzungen während des Spanischen Bürgerkriegs eingereicht. Hintergrund sind die insgesamt 53 Opfer aus der Franco-Zeit, die nach der Öffnung eines Massengrabes auf dem Friedhof in Porreres entdeckt worden waren.
Dort waren in den Jahren 1936 und 1937 hingerichtete Anhänger der Republik klammheimlich verscharrt worden. Es werden dort weitere Überreste von Getöteten vermutet. Forensische Untersuchungen der Skelette hatten ergeben, dass die Opfer per Kopfschuss umgebracht worden waren.
Der Verein, der zum Teil aus Angehörigen und Nachkommen der Opfer besteht, will nun für die Anerkennung dieser Kriegsverbrechen kämpfen, um so die früheren Gräueltaten, über die es auch aufgezeichnete Augenzeugenberichte gibt, zu sühnen. "Als Hinterbliebene haben wir das Recht, den Mord an unseren Vorfahren aufzuklären und anzuklagen", sagte die Vereinsvorsitzende Maria Antònia Oliver, Enkelin des ermordeten Sozialisten Andreu París.