Der nationale Staatsgerichtshof in Madrid hat Mohamed H. vom Vorwurf freigesprochen, einer terroristischen Vereinigung anzugehören. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der 28-Jährige davon ausging für den spanischen Geheimdienst zu arbeiten und deshalb Kontakt zu Islamisten aufnahm. Die Staatsanwaltschaft hatte zehn Jahre Haft für den Mann aus Palmas Problemviertel Son Gotleu gefordert.
Der Marokkaner Mohamed H. war im April 2016 festgenommen worden. Vor Gericht antwortete der Angeklagte nur auf die Fragen seines Anwalts. Dabei stellte er klar: "Ich bin kein Anhänger der Dschihadisten." Im Gegenteil. Er habe mit dem spanischen Geheimdienst kooperiert und auf dessen Geheiß falsche Facebook-Profile angelegt, um Kontakte zu radikalisieren Kreisen herzustellen.
Ein Beamter der Nationalpolizei widersprach dieser Version. Der Geheimdienst kenne Mohamed H. nicht. Der Beschuldigte habe in Gesprächen mit verdeckten Ermittlern gesagt, dass er sich dem IS anschließen wolle und ein Attentat in Spanien plane.