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Inselrat greift nach Weinkooperative Es Sindicat

Es Sindicat wurde nach den Plänen des Jugendstilsarchitekten Guillem Forteza erbaut. Der Künstler Miquel Barceló (r.) soll das künftige Kulturzentrum leiten. | Redacci?n

| Felanitx, Mallorca |

Die alte Weinkooperative in Felanitx, bekannt unter dem Namen Es Sindicat, soll in zwei bis drei Monaten in die Hände des Inselrats von Mallorca übergehen. Derzeit gehört das denkmalgeschützte Gebäude noch einem Weinhändler aus Felanitx, der nun enteignet werden soll. Geplant ist, dass die ehemalige Kooperative ein Kunstzentrum mit dem Namen "Centre internacional d'Art Miquel Barceló" beherbergt.

Dieses Vorhaben gab der Consell anlässlich einer Begehung bekannt, an der neben Inselratspräsident Miquel Ensenyat auch die Ministerpräsidentin der Balearen, Francina Armengol, ihre Stellvertreterin Bel Busquets und der Bürgermeister von Felanitx, Joan Xamena, teilnahmen.

Der jetzige Besitzer soll für die Enteignung mit 3,5 Millionen Euro entschädigt werden. Weitere 900.000 Euro wurden für die Konsolidierung des Gebäudes und die Erstellung eines Nutzungsplans veranschlagt. Die 4,4 Millionen Euro stammen aus staatlichen Investitionshilfen.

Es Sindicat wurde Anfang der 1920er Jahre nach den Plänen des Jugendstil-Architekten Guillem Forteza erbaut. Nach dem Konkurs der Kooperative wurde es 1992 versteigert und steht seither leer. Heute befindet sich das Gebäude in einem bedauernswerten Zustand, mit Wänden voller Graffiti, Schäden an Wänden und Balustraden, löchrigen Dächern und verschwundenen Zierelementen.

Sobald diese Schäden behoben sind, soll das Kunstzentrum eingerichtet werden. Mallorcas international bekannter Vorzeigekünstler Miquel Barceló, der aus Felanitx stammt, soll mit der Leitung des Gebäudes betraut werden. Barceló wird zudem Bilder aus seiner Privatsammlung beisteuern, darunter eigene Werke und Arbeiten anderer Künstler. Darüber hinaus erhoffen sich die Politiker, dass der Name Barceló auch Privatsponsoren anzieht. Denn geht es nach dem Willen von Inselratspräsident Ensenyat, könnte das Zentrum eine Art Kunstakademie werden.

(aus MM 4/2018)

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