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Eine Amphibie kämpft sich zurück

Die männliche Geburtshelferkröte (vorn links) trägt den Laich rund einen Monat lang auf dem Rücken mit sich herum. | Archiv Ultima Hora

| Artà, Mallorca |

Ein lebendes Fossil ist zurück in den Bergen von Artà. Die vom Aussterben bedrohte Mallorca-Geburtshelferkröte hat sich nach 2000 Jahren Abwesenheit wieder im Naturpark Llevant angesiedelt. Die Population umfasst rund 40 erwachsene Exemplare.

Seit 27 Jahren wird versucht, die Bestände zu stabilisieren. Schutzprogramme gibt es seit 1991 und 2003. Wissenschaftler setzen seit 2012 regelmäßig Kaulquappen im Parc de Llevant aus. „Wir haben angefangen, 72 Kaulquappen aus einem Torrente in der Tramuntana zu entnehmen”, berichtet Alvaro Román, Mitarbeiter des Naturparks. Jahr für Jahr wurden mehr ausgebracht, bis sich 2015 25 Kröten angesiedelt hatten, inzwischen hat sich deren Zahl knapp verdoppelt. „Wir können sagen, die Kröte ist wieder im Llevant heimisch geworden”, betont Román.

Die Mallorca-Geburtshelferkröte (Alytes muletensis) ist eine auf der Insel endemisch vorkommende Amphibienart. Hierzulande wird sie „Ferreret” genannt. Die Tiere messen maximal 38 Millimeter und werden sechs Gramm „schwer”. 1977 wurden Fossilien des Froschlurchs entdeckt. Zunächst nahmen Wissenschaftler an, die Art sei seit 2000 Jahren ausgestorben, bis 1981 lebende Exemplar gefunden wurden. Die Tiere lebten bisher nur in Felsschluchten der Tramuntana.

(aus MM 23/2018)

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