Die Küstenlandschaft der Balearen hat von 2005 bis 2014 in "besorgniserregendem" Ausmaß unter der Urbanisierung gelitten. Betroffen war eine Fläche von über 10.800 Hektar. Dies sind Ergebnisse der am Dienstag von der Umweltorganisation Greenpeace und dem Observatorio de la Sostenibilidad vorgelegten Studie "Um jeden Preis".
Auf den Balearen wurde im Untersuchungszeitraum außerdem die meiste Ufervegetation zerstört und das Überschwemmungsrisiko stieg damit erheblich. Die Fläche der Uferwälder verkleinerte sich um "alarmierende" 655 Hektar bzw. 44 Prozent. Die Studie spricht in diesem Zusammenhang von einer "katastrophalen" Entwicklung.
Gleichzeitig verringerte sich nirgendwo die Fläche der natürlichen Lebensräume so stark wie auf den Balearen, sie schrumpften um 13,8 Prozent. Außerdem stieg die Erosionsgefahr aufgrund von Waldbränden um das 17-fache.
Trotz dieser Entwicklung sind die Balearen die spanische Region mit dem zweitkleinsten Anteil (7,2 Prozent) an zugebauten Küstenzonen. Urbanisierung und Tourismus hätten sich seit dem Boom der 1980er Jahre zwar stark auf die Küstenregionen ausgewirkt. Diese Tendenz habe sich aber abgemildert, da kaum noch bebaubare Grundstücke vorhanden seien, hieß es.
Spanienweit seien 80 Prozent der Küstenlandschaft durch die Urbanisierung bedroht. In den letzten 30 Jahren habe sich die zugebaute Küstenfläche von 240.000 auf 530.000 Hektar vergrößert.