Die Überschwemmungskatastrophe auf Mallorca könnte sich wiederholen: Die balearische Umweltbehörde hat elf Abschnitte von Torrentes (nur nach starken Niederschlägen auftretende Sturzbäche) identifiziert, die ein deutlich erhöhtes Überflutungsrisiko aufweisen. Zehn davon befinden sich auf Mallorca.
Dazu zählt auch das aktuelle Katastrophengebiet am Torrent de Ses Planes in Sant Llorenç und seine Einmündung in S’Illot. Bei den restlichen Risikozonen handelt es sich um Na Bàrbara (Palma), Gros (Palma und Marratxí), Coanegra (Marratxí), Campos, Vall den Marc-Sant Jordi (Pollença), Major (Sóller), Peguera-Torà (Calvià), Galatzó-Santa Ponça (Calvià) und Sa Llavanera (Ibiza, Santa Eulària).
Die Risikoabschnitte haben eine Gesamtlänge von 37,5 Kilometern. Die längsten Einzelabschnitte befinden sich in Coanegra und Gros in Marratxí und Palma (7,8 bzw. 8,2 Kilometer). Das Überschwemmungsrisiko korreliert allerdings nicht mit der Länge der als gefährlich eingestuften Torrentes-Abschnitte: Ses Planes in Sant Llorenç ist beispielsweise nur 1,5 Kilometer lang.
Nach Angaben von Bernadí Gelabert, Professor für Geodynamik an der UIB, konzentrieren sich die Hochwasser-Gefahrenzonen auf den Balearen in drei Regionen, nämlich Palma, Manacor-Sant Llorenç und Alcúdia.
Seiner Studie zufolge sind die "traditionellen Stadtkerne gegen Überschwemmungen geschützt" - mit vier Ausnahmen: Sóller, Manacor, Campos und Sant Llorenç.
Ein Teil des Stadtkerns von Palma befindet sich zwischen Na Bàrbara und dem Torrent Gros, beide gelten als Risikozonen. In diesem Gebiet liegt das Gewerbegebiet Son Castelló, die Stadtviertel El Vivero, Es Rafal Nou, Son Malferit und El Molinar.