Balearische Apotheken haben vermeldet, dass auf Mallorca und den Nachbarinseln in diesem Sommer rund 30 Medikamente knapp werden. Dazu gehören vor allem das Antibiotikum Augmentin sowie das Antidepressivum Trankimazin.
Insgesamt seien rund 300 Medikamente derzeit nur schwer verfügbar. Mehr als die Hälfte davon sind Medikamente für das Nerven- und Herz-Kreislauf-System. Der Präsident des balearischen Pharmazeuten-Verbands, Antoni Real, gab an, die Probleme bestünden bereits seit Jahren, würden aber immer schlimmer.
Patienten müssten im Notfall zum Arzt zurück und sich ein Medikament einer anderen Marke verschreiben lassen, heißt es vom Verband. Kein einfaches Unterfangen, da internationale Konzerne den Markt dominieren würden. In 90 Prozent der Fälle könne man das Problem jedoch lösen.
Eine der Ursachen sei neben der geringen Zahl an Anbietern, dass die Preise für Medikamente in Spanien stark gesunken sind, diese deshalb immer häufiger verschrieben und konsumiert werden. Viele Patienten würden zudem einen übermäßigen Verbrauch haben, weil sie die Einnahmevorschriften nicht nach Anweisung befolgen. Strenge Kontrollen würden ebenso häufig dazu führen, dass Produkte vom Markt genommen und neu hergestellt werden müssen.