Der Bau einer Kläranlage in Can Picafort wird sowohl von der Zentralregierung als auch von der balearischen Regierung genehmigt. Die Verantwortlichen sehen das Projekt als einzige Lösung für die Störung der Kläranlage Son Bosc und deren Einleitung von nicht ausreichend behandeltem Abwasser der Gemeinden Can Picafort und Playa de Muro in die Bucht von Alcúdia.
Die veraltete Anlage könne nicht erweitert werden, weil sie sich im Naturpark Albufera befindet. Erst vor einigen Tagen prangerte die Umweltschutzorganisation „Mallorca Blue” die Situation an, weil im Gebiet der Albufera zahlreiche Vogelarten überwintern. Bereits seit 2010 ist der Bau im Gespräch.
Gescheitert ist das Vorhaben bisher am massiven Widerstand der Gemeindeverwaltung von Santa Margalida und einer fehlenden Investitionszusage durch das Umweltministerium der Zentralregierung. Vor einigen Wochen wurde bekannt, dass das Rathaus von Sa Pobla 1,9 Millionen Euro in den Bau einer Anlage investieren muss, die verhindert, dass Nitrate im Abwasser der Umwelt schaden.
Bisher gelangen überschüssige Nitrate aus der landwirtschaftlichen Tätigkeit in den Bach Sant Miquel und erreichen schließlich das Naturschutzgebiet Albufera. Regenwasser und Abwasser müssen gesondert getrennt werden, damit Industrieabwässer nicht in die Kanalisation gelangen. Die Maßnahme soll noch in dieser Legislaturperiode umgesetzt werden.
Unzureichend funktionierende Kläranlagen sind auf Mallorca ein Problem. In Palma vermischt sich nach Regenfällen regelmäßig Fäkal- mit Regenwasser, sodass Strände zeitweise geschlossen werden müssen. Im Frühjahr wurde damit begonnen, zum Schutz des Meeres vor Abwässern eine Pumpstation und ein Rückhaltebecken zu bauen. (dise)
(aus MM 43/2018)