Die spanische Nationalpolizei ermittelt gegen ein mutmaßliches Netzwerk zur Zwangsprostitution in Palma de Mallorca. Ein 17-jähriges Mädchen sagte am Montag im Polizeipräsidium aus, dass sie von einer Gruppe Jugendlicher monatelang zur Prostitution gezwungen worden sei.
Anführer des Netzes soll ein 30-jähriger Marokkaner gewesen sein. Auch der Ex-Freund des Mädchens soll zu den Tätern gehören. Nach Angaben der Jugendlichen ereigneten sich die Straftaten im September 2017 zunächst in einem besetzten Haus, dann in einem Hotel in Arenal. Zusammen mit drei weiteren Mädchen sei sie dort unter Drogen gesetzt und zur Prostitution gezwungen worden. Zu den Kunden hätten Spanier genauso wie europäische Touristen gezählt.
Ein Gericht in Palma erließ am Mittwoch eine einstweilige Verfügung zum Schutz der 17-Jährigen. Ihr Ex-Freund, dessen Aufenthaltsort unbekannt ist, darf sich ihr nicht mehr nähern.