Auf auf Mallorca bleibt einer der höchsten spanischen Feiertage, Allerheiligen, nicht von den Corona-Regeln verschont. Spanienweit ist es gang und gäbe, am 1. November in wahren Heerscharen zu den Gräbern von Familienangehörigen zu pilgern, um dort Blumen abzulegen und der Toten zu gedenken. In normalen Jahren sind eng getaktete Sonderbusse im Einsatz, um die Menschenmengen zu befördern. Die Friedhöfe gleichen schon am Morgen bunt gespickten Blumenteppichen.
Dieses Jahr ist alles anders. Die Sonderbusse in Palma fahren zwar im 20-Minuten-Takt, jedoch ist der Besuch der Gräber streng reguliert und muss gut geplant sein. Die Rathäuser der großen Gemeinden bitten ihre Bürger, den Besuch auf andere Tage zu verlegen.
Manacor hat eine Obergrenze von zirka 1000 Besuchern festgelegt, in Palma muss man für die Tage 30. und 31. Oktober und 1. November telefonisch oder über die Homepage vorab reservieren (efm-palma. visecsecuritas.es). Insgesamt 36.000 Plätze können für den Stadtfriedhof reserviert werden, wenige Tage vorher sind 8000 Voranmeldungen eingegangen. Sogar eine Ausweispflicht ist bei einigen Gemeinden Vorschrift.
Für alle Besuche gilt die allgemeine Maskenpflicht, jeder Friedhof muss Desinfektionsspender bereithalten. In der Regel werden die Friedhöfe in bestimmte Zonen eingeteilt, die die Besucher nur über den jeweils nächsten Zugang betreten dürfen. Darüber hinaus werden die Menschen gebeten, nicht länger als eine Stunde am Grab zu verbringen. Die Höchstzahl von Besuchern pro Grab liegt bei sechs Personen. Auf Palmas Stadtfriedhof sind die öffentlichen Toiletten aus hygienisch-medizinischen Maßnahmen geschlossen. Das traditionelle Konzert zu Allerheiligen in Palma wurde abgesagt.
Sogar per Leiter klettern Besucher zu den Gräbern empor,
um Blumen abzulegen. Foto: Daniel Espinosa
Der Feiertag ist normalerweise das Jahresgeschäft für Blumenverkäufer. Da es für sie keine bestimmten Auflagen gibt, hoffen sie, dass das Geschäft trotz allem gut laufen wird. Eine Mitarbeiterin von „Natalia Flors” auf Palmas Boulevard Rambla meint: „Wir dürfen wie immer Blumen verkaufen. Wie es genau ablaufen wird, können wir noch nicht sagen.”