Wer mit dem Auto in die Innenstadt von Palma de Mallorca fährt, muss sein Fahrzeug bis Januar nun doch nicht mit einer speziellen Plakette für niedrige Emissionen versehen. Man sei bis zur Regional- und Kommunal-Wahl im Mai organisatorisch nicht mehr in der Lage, dies hinzubekommen, hieß es jetzt offiziell. Später jedoch müsse alles, so wie es die Zentralregierung in Madrid verlangt, umgesetzt werden.
Hintergrund ist ein Gesetz namens ZBE (zona de bajas emisiones), das in Gemeinden mit mehr als 50.000 Einwohnern gewisse Umweltzonen – ähnlich wie es sie auch in Deutschland gibt – ausweist. Etwa 100.000 Fahrzeuge sind im Prinzip in Palma und der ebenfalls betroffenen Gemeinde Galvià nach Schätzungen von Lokalmedien von den Restriktionen in den beiden Gemeinden sowie auf der Nachbarinsel Ibiza (hier in der Inselhauptstadt Eivissa) betroffen.
Spanienweit sind 149 Kommunen von den Einschränkungen betroffen. Dort wohnen mehr als 25 Millionen Menschen, also 53 Prozent der Gesamtbevölkerung. 32 Prozent der Fahrzeuge dort sind über 20 Jahre alt.
Die Autos, die weiterhin Umweltzonen befahren dürfen, müssen – wenn es irgendwann soweit ist – mit einer Plakette der Verkehrsleitzentrale DGT versehen werden (vergleichbar mit der deutschen Umweltplakette). Davon gibt es insgesamt vier: Blau (keine Emissionen), Grün und blau (Hybrid- oder Gasfahrzeuge, die nicht mit Strom aufgeladen werden müssen), Grün (Benzin-Fahrzeuge, die EURO-Abgaskriterien erfüllen), Gelb (Benzinfahrzeuge, die nach 2001 zugelassen wurden, aber nicht die EURO-Kriterien erfüllen, Dieselfahrzeuge ab 2006). Fahrzeuge, die keines der Kriterien erfüllen, bekommen auch keinen Sticker.