Nach dem Durchzug des regenreichen Sturmtiefs Juliette fällt die Schadensbilanz auf Mallorca beträchtlich aus. Etwa 300 Zwischenfälle wurden gezählt, es blieb nach offiziellen Angaben ausnahmslos bei Sachschäden. Sturmböen fegten etwa ein Teil des Dachs einer Sporthalle in Capdepera im Insel-Nordosten weg. Auch in Cala Millor und Porto Cristo wurden Teile von Dächern von 90-km/h-Böen weggeweht.
Vor allem im Norden stürzten Bäume um, nahe Alcúdia fiel eine Begrenzungsmauer aus Trockensteinen an einer Straße ein. In Montuïri, Felanitx und Petra traten Sturzbäche über die Ufer und machten Straßen zeitweise unpassierbar. Bei Sa Pobla wurden durch einen übergelaufenen "Torrent" landwirtschaftliche Flächen beschädigt. Überschwemmungen wurden auch in Magaluf registriert. In Artà wurde eine 109 Jahre alte Kiefer, die an der Treppe hinauf zu den Kirchengebäuden auf dem Hügel stand, Opfer des starken Windes. In Port de Pollença wehte der Sturm eine Strandhütte um, die im Sommer als Chiringuito fungiert.
Weil auch Strommasten umgefegt wurden, mussten etwa 3000 Menschen auf der Insel zeitweise ohne Elektrizität auskommen. 20 Stromleitungen waren betroffen, und das vor allem in und bei Valldemossa, Escorca, Bunyola, Manacor, Montuïri, Alaró, Felanitx, Campanet, Muro, Vilafranca, Capdepera und Pollença. In Sant Llorenç, wo es im Oktober 2018 eine Überflutungskatastrophe gegeben hatte, wurden Anwohner gebeten, ihre nahe dem örtlichen Sturzbach befindlichen Autos zu entfernen. In Palma sind die Mitarbeiter der Stadtwerke noch immer damit beschäftigt, die eingebrochene Straßendecke auf den Avenidas sowie am Paseo Marítimo zu reparieren.
Das Sturmtief hatte Mallorca in der Nacht zum Montag erreicht und regnete sich bis zum Dienstagabend ab. Die Temperaturen gingen stark zurück, zeitweise blieben sie auch am Tag einstellig. Für die kommenden Tage wird wieder mit Höchstwerten um 14 bis 16 Grad mit steigender Tendenz gerechnet.