Es wird wieder an der Uhr gedreht: In der Nacht auf Sonntag, 26. März, werden die Uhren um eine Stunde vorgestellt. Als Argument für die Zeitumstellung wurden bislang die Stromeinsparungen genannt, da es länger hell sei und man somit erst später den Strom anstellen würde, um das Licht einzuschalten. Wie die MM-Schwesterzeitung Ultima Hora berichtet, geht aus einer von der Balearen-Universität UIB und der Stanford University (USA) veröffentlichten Studie hervor, dass die Zeitumstellung aber praktisch keine Auswirkungen auf die Stromeinsparungen auf den Balearischen Inseln hat.
Laut den Professoren Jaume Rosselló und Andreu Sansó vom Fachbereich Angewandte Wirtschaftswissenschaften der UIB bedeutet die Sommerzeitumstellung auf den Balearen im günstigsten Fall eine Einsparung beim Stromverbrauch zwischen 1 und 4 Prozent. Die Studie wurde über einen Zeitraum von 2007 bis 2017 durchgeführt, wobei die Forscher auch die Stromversorgungssysteme der Insel berücksichtigten sowie die Zahl der Touristen und der nicht dauerhaft auf den Inseln lebenden Bevölkerung mit einbezogen.
Rosselló und Sansó zufolge ist die Wirkung der Sommerzeit auf den Balearen in Bezug auf die Energieeinsparungen selbst in den Tagen unmittelbar nach der Umstellung praktisch gleich null. Dies als Hauptargument für die Umstellung zu nennen, ist nach Ansicht der Forscher "völlig überholt". In einer Industriegesellschaft mag es sinnvoll sein, aber nicht in einer Dienstleistungsgesellschaft, wie auf den Balearen". Vor einigen Jahren beschloss die Europäische Union, ein Auslaufdatum für die Zeitumstellung festzulegen, doch die Pandemie verschob jede konkrete Entscheidung in dieser Angelegenheit.