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Kuriose Schneehäuser im Gebirge: Die Tramuntana war früher Mallorcas Kühlschrank

So sah das renovierte Schneehaus von Galilea im Winter aus. | Archiv Mallorca Magazin

| Mallorca |

In jahrelanger Arbeit haben drei leidenschaftliche Bergsteiger die bislang umfassendste Sammlung von Daten zu Mallorcas Schneehäusern zusammengestellt. Bei unzähligen Streifzügen durchs Gebirge machten Bartomeu Bonet, Lluís Vallcaneras und Miquel Salamanca mehr als 50 dieser Bauwerke ausfindig – beziehungsweise die Überreste davon. Denn die meisten Schneehäuser sind verfallen, drohen vollkommen überwuchert zu werden und in Vergessenheit zu geraten.

Bei dem im Januar erschienenen „Llibre de la Neu” der drei Autoren handelt es sich um die vorerst detaillierteste Dokumentation dieses Teils der mallorquinischen Geschichte. Bislang war man davon ausgegangen, dass es bis zu 50 Schneehäuser auf der Insel gebe. Nun steht fest: Es sind mindestens 52 – 51 davon im Tramuntana-Gebirge, eines in der Serra de Llevant bei Artà.

Das Schneehaus von Galilea wurde vom Inselrat Mallorcas originalgetreu restauriert.

Bei den Schneehäusern handelt es sich um in Trockensteinbauweise ausgekleidete, bis zu 7,50 Meter tiefe Gruben, die sich meist auf mehr als 1000 Metern Höhe im Gebirge befinden. Darin wurde bis ins frühe 20. Jahrhundert hinein der Schnee zu Eis verdichtet, welches dann ins Tal transportiert und dort verkauft wurde. Es diente sowohl zu medizinischen Zwecken, zum Kühlen als auch zur Herstellung von Süßspeisen. Unter der Regie des Inselrats wurden in den vergangenen Jahren drei der Schneehäuser aufwendig restauriert. Die "Cases de Neu" gehören neben Kalköfen und Köhlerplätzen zu den Überbleibseln der traditionellen Bewirtschaftung des Tramuntana-Gebirges.

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