Wenn der US-Fahrdienst Uber nach einem Tag auf Mallorca etwas bereits erreicht hat, dann ist es Einigkeit unter den traditionellen Taxiverbänden. Über die Straßen der Insel rollten gerade die ersten Luxuskarossen der neuen Konkurrenz, da traten am Freitag bereits die Vertreter der Taxifahrer zum Krisengipfel zusammen. In einem Punkt, so das MM-Schwesterblatt "Ultima Hora" war man sich offenbar schnell einig: Gemeindegrenzen müssen fallen, zumindest wenn in Stoßzeiten ein Mangel an Taxis herrscht.
Die bisher gängige Praxis, dass quasi jede Gemeinde seine eigene Taxiflotte besitzt und diese außerhalb ihres angestammten Gebiets keine Fahrgäste aufnehmen darf, soll baldmöglichst fallen. Schon im nächsten Jahr soll es eine gemeinsame App geben, die das Zusammenspiel unter den aufgesplitteten Fahrern und Verbänden fahrgastfreundlich vereinfachen soll, teilten die Taxler im Anschluss an die Gespräche mit. Unterstützung bei der Umsetzung erhofften sie sich von der neuen Landesregierung, die in wenigen Wochen die Geschäfte im Consulat de Mar übernimmt.
Derweil lieferte Uber am Freitag die ersten Zahlen nach dem Einstieg ins Fahrgeschäft tags zuvor. Nach Unternehmensangaben sei die App am ersten Tag auf Mallorca rund 20.000-Mal aufgerufen worden. Dabei seien die spanischen User mit einem Anteil von 20 Prozent klar in der Minderheit gewesen. Unter den ausländischen Kunden hätten die App insbesondere Briten (20 Prozent) und US-Amerikaner (10 Prozent) aktiviert. Die verbleibenden 50 Prozent der Nutzer hätten vor allem über die französische, portugiesische und deutsche App-Version ihr Interesse bekundet. Und, wie es sich für Uber gehört, nutzte zuallererst ein US-Amerikaner das neue Angebot auf Mallorca.
Uber eilt der Ruf voraus, eine nicht gerade preisgünstige Alternative zu den herkömmlichen Taxis darzustellen. Das Unternehmen sieht das freilich anders und veröffentliche dazu einen Preisvergleich mit anderen Fahrdiensten mit Chauffeur. Demnach sei die Fahrt ab Palma zum Flughafen in der Uber-Klasse Confort 22 Prozent günstiger, in der Van-Klasse aber vier Prozent teurer.