Folgen Sie uns F Y T I R

Seepferdchen in Gefahr: Palma Aquarium will Population mit Züchtung auf Mallorca erhöhen

Die Anzahl hat sich auf den Balearen schon um fast 30 Prozent verringert. Schuld ist meist der Mensch.

Ein Seepferdchen im Palma Aquarium. | A. Schmidt

| Palma, Mallorca |

Das Palma Aquarium und die Banca March haben an diesem Donnerstagmorgen ihr neues Projekt zur Erhaltung der hiesigen Seepferdchen vorgestellt. Die Population dieser Tierchen im Mittelmeer ist bereits dramatisch zurückgegangen, und zwar um fast 30 Prozent. Schuld daran sind der Mensch und der Klimawandel, so die Experten.

Hauptziel des Projekts "Cavallets de mar balears" ("Seepferdchen der Balearen") ist es, eine neue Generation von Seepferdchen in einer kontrollierten Umgebung aufzuziehen und sie anschließend wieder in ihrem natürlichen Lebensraum anzusiedeln. So sollen bestehende Populationen gestärkt und ihre Zahl auf natürliche Weise erhöht werden. Die wenigsten Menschen wüssten von der Wichtigkeit dieser Tiere als Indikator für den Zustand des Meeresökosystems, sagten Debora Morrison und Joan Rams, die Direktoren des Aquariums.

Für das Vorhaben wurden je ein Paar von auf den Balearen beheimateten Seepferdchen – das langschnäuzige (Hippocampus Hippocampus) und das kurzschnäuzige (Hippocampus Guttulattus) – ausgewählt und zur Reproduktion im Palma Aquarium aufgenommen.

Die Züchtung der kleinen Knochenfische mag zunächst einfach erscheinen. Die Tiere sind allerdings sehr empfindlich. Seepferdchen-Schlüpflinge sind etwa einen Zentimeter lang und benötigen aufgrund ihrer geringen Größe und ihres Gewichts besondere Pflege. Die Gestaltung und Einrichtung des Aquariums, einschließlich Aspekten wie Temperatur, Licht, Filterung und Wasserzirkulation und eines speziell angefertigten Planktonproduktionslabors sind von entscheidender Bedeutung, um den Erfolg sicherzustellen.

Sobald die Sprösslinge stark genug sind, werden sie im Meer vor Mallorca an verschiedenen Stellen der Insel ausgesetzt. Zur Zeit warten etwa 200 kleine Mäulchen darauf, gefüttert und in ihr neues Leben gelassen zu werden.

Zum Thema
Meistgelesen