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Batterie statt Pferd: Mindestens 17 Kutscher auf Mallorca wollen auf E-Fahrzeuge umstellen

Die Arbeit mit den Vierbeinern werde immer schwieriger, so einer der Droschkenfahrer. Tierschützer kritisieren das Geschäft seit Jahren

So sehen sie aus, die E-Kutschen, die bald auf Mallorca unterwegs sein sollen. | Ultima Hora

| | Palma, Mallorca |

Mindestens 17 Kutscher auf Mallorca wollen ihre Pferde in den Ruhestand schicken und in Zukunft auf E-Fahrzeuge umrüsten. Das meldet die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" an diesem Sonntag. Dem Bericht zufolge sind E-Kutschen im März dieses Jahres vom spanischen Verkehrsministerium für die Straßennutzung zugelassen worden. Aber: Bisher habe kein Kutscher in der Inselhauptstadt Palma einen entsprechenden Antrag gestellt, sondern ausschließlich Droschkenfahrer in Alcúdia und Muro.

Nach ersten Schätzungen wird sich die Investition, die jeder dieser Kutscher tätigen muss, auf etwa 50.000 Euro belaufen. Trotz der beträchtlichen Kosten, die die Umstellung mit sich bringt, sind sie davon überzeugt, dass sie angesichts der anhaltenden Hitzewellen, des Nachfragerückgangs und der Anfeindungen, denen sie täglich ausgesetzt sind, "notwendig und vernünftig" ist. Denn: Die Pferdekutschen stehen auf Mallorca seit Jahren in der Kritik. Tierschützer bemängeln vor allem im Sommer die "untragbaren" Bedingungen der Pferde. Die im Mai abgewählte Linksregierung hatte deshalb unter anderem festgelegt, dass die Kutschen bei Hitzewarnungen ab Stufe Gelb nicht mehr bewegt werden dürfen.

"Wir überlegen schon seit zehn Jahren, wie wir umrüsten können, aber bis vor ein paar Monaten war es nicht machbar, weil es keine Regelung gab, die eine Zulassung erlaubte", so einer der Droschkenfahrer. In China und Deutschland seien E-Kutschen bereits erfolgreich im Umlauf, während die Arbeit mit den Pferden wegen der anhaltenden Kritik immer schwieriger werde. Und: der Klimawandel tut sein übrigens. Wegen anhaltender Hitzewellen waren in den vergangenen Jahren immer wieder Kutschpferde auf offener Straße zusammengebrochen.

Die Gemeinde Alcúdia hat jetzt Kontakt zu Herstellerfirmen in Deutschland, Mexiko sowie auf dem spanischen Festland aufgenommen und will den Kutschern, die sich ein E-Fahrzeug anschaffen wollen, unter die Arme greifen.

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