Ganz neues Geschäftsmodell auf Mallorca! Auf seiner Website bietet ein Hotel in Alcúdia ab sofort Wohnungen in seiner Ferienanlage ab 249.000 Euro zum Kauf auf – allerdings in einer Art Timesharing-Modell. Dabei können die Käufer ihre Wohnung zwei Monate im Jahr nutzen, wobei die Unterkunft die restlichen zehn Monate für touristische Zwecke vermietet wird. Wie die spanischsprachige MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" berichtet, würde ein derartiges Konzept allerdings gegen das auf den Balearen geltende Tourismusgesetz verstoßen. Darüber hinaus stünden auch mehrere Abrissarbeiten an dem Ferienkomplex an.
Der ehemalige Generaldirektor für Tourismus des Inselrats, Joan Gaspar Vallori (PSOE), warnte daher vergangene Woche auf einer Gemeinderatssitzung in Alcúdia vor dem neuen Projekt. Zudem zeigte sich auch die Bürgermeisterin der Gemeinde im Inselnorden beunruhigt von dem unternehmerischen Vorhaben. Sie sagte: "Ich bin sprachlos, denn wer zahlt mehr als 200.000 Euro, um zwei Monate in einem Hotel zu leben?" In einem Gespräch mit den Eigentümern des Feriendomizils erklärte die Politikern den Hoteliers, dass ihr Projekt gegen geltendes Recht verstoße. Darüber hinaus hätten die Hotelbesitzer ihr Projekt weder bei der Gemeinde von Alcúdia angemeldet, noch bei der zuständigen Tourismusbehörde vorgestellt.
Auf der Website der Unterkunft wird das Projekt als Investitionsmöglichkeit beworben. Die Wohnungen in dem weitläufigen Ferienressort, das über einen großen Garten, acht Pools und mehrere Sonnenterrassen verfügt, sind 30 und 60 Quadratmeter groß. Laut "Ultima Hora" hat hat diese früher bei Urlaubern beliebte Zone jedoch mittlerweile aufgrund des dort herrschenden Lärmpegels ihren guten Ruf eingebüßt. Grund hierfür ist, dass im Sommer vorwiegend feierwütige Studenten in das Hotel kommen, wobei es in der restlichen Zeit des Jahres vor allem von Familien aufgesucht wird.