Folgen Sie uns F Y T I R
Aus den Dörfern

Anwohner stellen Abfall einfach an der Straße ab: Diese Mallorca-Dörfer haben ein Müllproblem

Maria de la Salut setzt mittlerweile Polizeibeamte ein und verhängt Bußgelder, um die Situation in den Griff zu bekommen

Viele Müllsäcke werden in den betreffenden Gemeinden unmittelbarer Nähe von Containern einfach auf der Straße entsorgt. | Ultima Hora

| | Lloseta, Mallorca |

Die Bürgermeister und Anwohner von Lloseta, Maria de la Salut und Muro sind dieser Tage mit einem für sie ekelerregenden Anblick in ihren Gemeinden auf Mallorca konfrontiert, der bei ihnen zu Ärger und Fassungslosigkeit führt: Direkt neben den Müllcontainern und Abfallbehältern der Gemeinden stapeln sich täglich Dutzende von Müllsäcken.

Angelina Pérez, Bürgermeisterin von Lloseta sagte den Journalisten der spanischsprachigen MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora": "Es handelt sich um ein komplexes Problem, das schon seit längerem besteht. Denn die betreffenden Personen stellen den Müll nicht nur einfach auf die Straße, was unhygienisch ist. Sie trennen ihn auch nicht richtig und vermengen Papier-, Glas-, und Plastikabfälle miteinander."

Im Fall von Muro hat die Stadtverwaltung gleich fünf "illegale Mülldeponien" entdeckt. Der Bürgermeister der Gemeinde, Miquel Porquer, zeigte sich hinsichtlich der Zustände in dem Dorf im Inselnorden besorgt: "Das schlechte Verhalten einiger weniger wirkt sich letztendlich auf alle aus. Denn je weniger Menschen ihre Abfälle trennen und recyceln, desto mehr muss die Gemeinde für die Müllverbrennung bezahlen."

In dem 2000-Seelen-Dorf Maria de la Salut in der Inselmitte eskalierte das Müllproblem noch stärker. Dort werden mittlerweile sogar Polizisten eingesetzt, um Straßen in der direkten Umgebung der Ortschaft zu überwachen. Dabei konnten die Beamten Anwohner "erwischen", die Mülltüten in der Öffentlichkeit entsorgten, und legten ihnen dafür Geldstrafen bis zu 300 Euro auf.

In Lloseta und in Muro zeigte man sich allerdings bezüglich der alarmierenden Zustände mit dem Müll erfinderisch: Dort erstellten die Bürgermeister und die Gemeinderäte eine WhatsApp-Gruppe, in der sie mit der Müllabfuhr kommunizieren. Sollten sich an an bestimmten Straßen und Problemzonen zu viele Müllsäcke ansammeln, wird das sofort der Kehrichtabfuhr gemeldet.

Zum Thema
Meistgelesen