Mehrere Motorradgruppen auf Mallorca gehen davon aus, dass Unbekannte Öl absichtlich auf die Fahrbahn der Landstraße Ma-10 im Tramuntana-Gebirge verteilt haben. Das geht aus aktuellen Recherchen der spanischsprachigen MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" hervor. Ein entsprechendes Video soll den Vorwurf beweisen.
In dem Video, das von einem der betroffenen Motorradfahrer aufgenommen wurde und das in verschiedenen WhatsApp-Gruppen und sozialen Netzwerken geteilt wurde, sind deutliche Ölspuren in der Kurve zu sehen. "Die Ölflecken verschwinden plötzlich. Dann kommt die Kurve und sie tauchen wieder auf. So wie hier vor dem Kloster Lluc", schildert der Motorradfahrer.
In verschiedenen Foren, zu denen "Ultima Hora" Zugang hat, gibt es direkte Anschuldigungen dieser Gruppen gegenüber den Anwohnern des Gebirges. In der Vergangenheit hatte es immer wieder Auseinandersetzungen zwischen ihnen und den Motorradfahrern gegeben. Vor allem in den Sommermonaten beklagen die Residenten aufgrund der Maschinen einen erhöhten Geräuschpegel, illegale Rennen und riskante Überholmanöver. "Die Serra de Tramuntana gehört allen. Wir müssen lernen, miteinander zu leben, und zwar friedlich und ohne Spannungen", so der Präsident eines Motorradclubs. Ob das Öl dennoch absichtlich auf der Fahrbahn verteilt wurde, sei nicht bewiesen.
Vor einigen Tagen hatten sich Anwohner der Gemeinden des Tramuntana-Gebirges, durch die die Landstraße Ma-10 führt, vor den Toren der Generaldirektion für Verkehr (DGT) in Palma versammelt und eine Lösung gefordert. Der Inselrat kündigte indes vergangene Woche an, rund 70 Kameras mit Nummernschildlesern zu installieren, 17 davon allein auf der Ma-10. Die DGT plant dennoch, vorerst keine dauerhaften Radaranlagen zu installieren. Obwohl dieses Problem schon mehr als einem Jahrzehnt besteht, wurde in den vergangenen Jahren lediglich die Höchstgeschwindigkeit von 80 auf 60 Kilometer pro Stunde reduziert. Die Anwohner fordern weitere Maßnahmen.