Nach der Schinkenstraße hat Mallorca jetzt auch seinen "Schinkenkrieg". Mit diesem Begriff betitelt MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" die feindliche Auseinandersetzung zweier Standbetreiber in Palmas Mercat de l'Olivar. Der offenbar zur Spitze getriebene Konkurrenzkampf der zwei Schinkenstände müsse demnach vor dem Landgericht Palma ausgefochten werden, der Prozessbeginn soll im März sein. Damit revidierte das Gericht die Ansicht des Amtsgerichts, wonach kein Straftatbestand bestehe.
Nach Darstellung der Klagepartei begannen die verbalen Einschüchterungsversuche der Konkurrenz unmittelbar nach der Geschäftsaufnahme des Klägers im Jahr 2016. Beide Gourmetstände sind der Zeitung zufolge auf den Verkauf von hochwertigen spanischen Schinken spezialisiert und lediglich durch einen Kundengang getrennt. Man habe den jeweiligen Gegner sozusagen jederzeit im Auge.
Die Anfeindungen seitens der Beklagten hätten nach Meinung von Anwalt Julián Timoner, der die Klägerseite vertritt, zuweilen bedrohliche Züge angenommen. Da es sich um konstante Einschüchterungsversuche über einen langen Zeitraum handele, könne durchaus von einer Straftat ausgegangen werden, so der Jurist. Das Landgericht Palma schloss sich dieser Ansicht an und ließ die Klage zu. Der Anwalt fordert für die Gegenseite eine Haftstrafe von acht Monaten, ein Berufsverbot sowie Schadensersatz in Höhe von mehr als 14.000 Euro.
Der Geschäftsführer des zentral gelegenen Marktes, Juan Carlos Moll, bestätigte gegenüber der Zeitung den schwelenden Konflikt unter seinem Dach. Ein interner Schlichtungsversuch zwischen beiden Parteien sei gescheitert. Mehr habe Moll mit Verweis auf das schwebende Verfahren nicht sagen wollen. Auch der Schinkenstand der Beklagten sowie deren Anwalt lehnten eine Stellungnahme ab.